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der verlängerte"faltenbalg" 17 Aug 2003 10:35 #7461

  • choice
  • choices Avatar Autor
ich mach' nen neuen threat auf, weil die technik sich zusehr mit der "kultur" vermischt hat. die technik lass' ich mal aussen vor.
die diskussion im faltenbalg fand ich mal wieder richtig lustig und ich hätte sie noch lustiger gefunden, wenn mir nicht zwei dinge etwas aufgestossen wären:
1. die bude
emil schwarz ist ein sicherlich schwieriger und nicht für jeden zu verstehender mensch. ich kenne ihn schon aus seiner zeit als moto-cross fahrer und schon da war er ein harter kämpfer. aber seinen betrieb würde ich nicht als bude bezeichnen. der emil hat sich spezialisiert, er kennt seine materie besser als alle anderen, er hat sich gedanken gemacht und er arbeitet ungeheuerlich präzise. was anderes käme bei ihm nicht in frage. deshalb kostet seine teilweise in kleinserie und sogar in einzelfertigung geleistete arbeit viele euros. das ist gut so! wer nicht bereit ist soviel geld für diese art präzision auszugeben soll es lassen, muss deshalb aber nicht den emil als teuer und bude verunglimpfen.
noch was: meist sind es ja die bud'ler, die sich um den rand des marktes kümmern. ginge es um die neue logik der industrie würden wir alle nur noch mainstream fahren, bedient von mainstream händlern und technikern.

das führt zu:
2. berufsethos
natürlich ist eine vernünftige ausbildung und best practise die vorraussetzung für gute arbeit, aber wird diese in realita noch überall abgeliefert? ist es nicht so, das schlamperei (aus welchen gründen auch immer) heute die regel darstellt?
ich, eigentlich kaufmännisch gebildet, lasse eigentlich keinen unbekannten mehr an meinen motorrädern schrauben und traue mir auch zu anderen ein vernünftiges motorrad hinzustellen. warum? weil ich gelernt habe, dass schrauben eine präzision und sorgfalt braucht die aus dem bauch kommen muss. in meiner langen zeit im motorsport musste oft unter zeitdruck und doch gut geschraubt werden. ich habe einen entscheidenden fehler gemacht und habe das liebliche kreiskrankenhaus adenau kennengelernt. das prägt! kann sich jeder sicher sein, dass der mann in der werkstatt mit einem ähnlichen hintergrund an sein motorrad geht?
gruss
choice

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 17 Aug 2003 11:04 #7464

Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen. Du triffst meiner Meinung nach den Nagel auf dem Kopf.

Mit freundlich bub bub Bub

biking-john

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 17 Aug 2003 11:28 #7465

  • mart!n
  • mart!ns Avatar Autor
es war einmal ein fahrer, der fuhr auf eine kurve zu.
am bremspunkt griff er beherzt zu und ins leere, die ungesicherten bremsbeläge hatten sich verabschiedet.

der typ der im krankenhaus landete hiess eddie lawson, der unglücksrabe von schrauber der die beläge nicht gesichert hatte war sein chefmechaniker höchstselbst.
er wurde nicht entlassen.


es kommt also selbst auf so hohem niveau zu fehlern - oder gerade da?

einem anerkannt guten mann der mit seinem fahrer neben uns in der boxenstrasse stand habe ich mal gebeten die vorderachse anzuziehen, einem anderen konkurrenten habe ich dringend nahegelegt besser nicht mit ungesichertem ritzel auf die strecke zu gehen.


mir selber ist so ein lapsus gott sei dank nicht passiert, hätte mir aber jederzeit passieren können.
in donington habe ich mal ein mopped mit falsch zusammengebauter kupplung abgeliefert, eigentlich unerklärlich.
da kam zwischen warm-up und rennen nochmal richtig hektik auf.



aber das schrauben am rennplatz hat mit dem schrauben in der werkstatt nur bedingt was gemein.
im rennsport habe ich zwei moppeds die ich auswendig kenne und jeweils ein paar stunden zeit mit viel präzision fürs nächste training eine waffe zu bauen, ohne rücksicht auf zeit und kosten.

in der werkstatt sind die anforderungen anders.
zum einen habe ich da viele verschiedene, auch bis dato unbekannte moppeds die ich beschrauben muss.

dabei muss ich zeitwertgerecht reparieren, auch das ist eine klar formulierte forderung des KFZ-handwerks.

die situation dass man neben der eigenen schrauberei auch fehler des vorschraubers oder bastelnden besitzers entdecken und beheben muss ist im rennsport unbekannt.

ebenso dass der besitzer des guten stücks drei mal fragt "was kostet....?" bevor man das mopped überhaupt gesehen hat.

wer wie der schwarz gute und entsprechend zeitaufwendige arbeit abliefert kann sich hier im forum von nem bastelnden konditor nachsagen lassen seine preise wären "ausverschämt".


dass in werkstätten zuweilen geschlampt wird hat seine gründe.

die ehemaligen kollegen schuften zur zeit wie die verrückten, nicht selten 12 stunden am tag.
die meisten händler sind aber so klamm dass sie keine zusätzlichen leute einstellen können.

denn wenn es im september ne woche regnet werden 75% der vereinbarten termine von den kunden nicht eingehalten und die schrauber stehen nasebohrend rum.

und was ne werkstatt so abwirft zehren paar unterbeschäftigte schrauber im herbst ruck-zuck auf.

also wird mit ohne personaldecke und unter kostendruck geschraubt - entsprechend ist zuweilen das ergebnis.



ich war 7 jahre bei nem honda-händler und da kommt noch was anderes dazu:
die moppeds sind zu gut.
als 90 die pan european und die RC 36 auf den markt kamen war eine ventilspielkontrolle bei 1000km vorgeschrieben.

ich weiss nicht wieviel dutzende ventildeckel ich abgenommen und nach ergebnisslosem durchmessen wieder aufgeschraubt habe. es war nie was.

im interesse der kunden hat honda dann reagiert und die erste kontrolle bei den tassenstössel-motoren auf 24.000km festgesetzt.
ich möchte nicht wissen wieviele händler davor schon den servicepunkt abgehakt aber nichts gemacht haben.
ob das jetzt betrug am kunden ist oder wirtschaftliche notwehr von händlern die solange zu ruinösen rabatten genötigt wurden bis der neumotrradverkauf defizitär war sei dahingestellt.
ist wohl beides.



wer ständig moppeds beschraubt an denen nichts ist wird irgendwann mal nachlässig, es ist halt einfach ermüdend.

bei werkstättentests waren ducati-händler immer gut.
nicht weil die die besseren mechaniker hatten.

sondern weil die gewohnt waren ein mopped wirklich bis zur letzten schraube durchzusehen.
und weil die kunden hatten die nicht blökten wenn ne inspektion nen tausender kostet.


was in ner durchschnittlichen motorradwerkstatt im sommer los ist können sich die wenigsten vorstellen behaupte ich mal.
da zu schrauben ist ein job an dem man kaputtgehen kann.
egal wie lange man arbeitet, man wird nie fertig, über monate nicht. samstags ist sowieso arbeitstag, um 21 uhr noch schnell nen stapel garantieanträge machen, wenn wegen fenstertagen alle welt 4 tage weg fährt steht man in der bude und schraubt.


als angestellter mechaniker muss man ein wenig idealist sein - und ein wenig idiot.


die arbeit ist zuweilen entsprechend der überforderung.
aber würden die kunden ohne terminstress und gründlich wie gewünscht bedient hätte das einen haken:

sie könnten es oft nicht mehr bezahlen.


dass es bei schraubenden einzelkämpern wie mir bezahlbar ist ist kein argument.
denn würde ich jemand anstellen würden die kosten so explodieren dass ich ganz anders kalkulieren müsste und das konzept nicht zu halten wäre.


ciao
mart!n

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 17 Aug 2003 17:20 #7468

  • choice
  • choices Avatar Autor
@mart!n: ich gehe davon aus, dass du mein "aus welchen gründen auch immer" bestätigen wolltest.
ich bin nach 11 jahren wieder aus der motorradindustrie raus, weil sie beherrscht wird von typen mit $-scheinen in den augen und geringer ahnung von der szene. zum motorradfahren kam ich deutlich weniger als heute. man fand es bei einem arbeitgeber sogar etwas unpassend, dass ich mit dem motorrad händlerbesuche gemacht habe. mein wunsch nach einem permanenten dienstmotorrad, wurde nicht entsprochen, da in meiner stellung ein dienstwagen obligatorisch war. ich spreche von einem der grossen japanischen motorradhersteller!
die händler sind in teilweise brutal schlechter situation, denn die auflagen werden höher, ohne dass der nötige support durch die importeure besser würde.
gericke, polo usw drücken mit ihren preiskämpfen die kleinen kaputt. der verbraucher ist kurzfristig im vorteil, wird aber sicherlich nicht dauerhaft gut bedient werden können, denn die menschen die qualifiziert sind wollen auch geld verdienen, wenn sie in der branche verbleiben. jeder der hier von unverschämten preisen sprach, sollte sich mal überlegen was er für seine arbeit verdienen will.
gruss
choice

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 17 Aug 2003 18:03 #7470

  • Jörg
  • Jörgs Avatar Autor
Choice, Martin,

ich verstehe durchaus die Situation der Mechaniker wie auch die der Händler. Andrerseits möchte ich als Kunde, mich auch als Kunde verstanden wissen und erwarte das die Arbeiten nach besten wissen und gewissen ausgeführt werden. Für schlampig durchgeführte Arbeiten möchte ich als Kunde kein Geld bezahlen, denn dann ist der Gang zur Fachwerkstatt nicht gerechtfertigt und es interessiern auch keine internen Probleme.
Das man im Wettbewerb von einigen "großen" ist, sehe ich nicht negativ, sondern vielmehr als Chance und Herausforderung für jeden einzelnen sich seine Marktnische zu schaffen um so den "großen" die Stirn zu bieten.

Gruß

Jörg

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 18 Aug 2003 01:47 #7473

  • mart!n
  • mart!ns Avatar Autor
das problem der schlamperei bei den "fachleuten" mal an einem beispiel erläutert:

wir haben pro jahr ca. 250 - 300 neumotorräder ausgepackt und in betrieb gesetzt.
in vier jahren hat nicht ein benzinhahn geleckt. 4 nur als beispiel, meines wissens waren es sieben jahre.

macht min. 1000 moppeds in 48 monaten.
beim 1001. sifft der hahn dann etwas, der kunde siehts und erklärt den fachleuten was sie doch für oberdoofies seien.

müsste der gleiche kunde beim kauf aber anteilig mitbezahlen dass man 1000 benzinhähne und noch paar zigtausend unwichtige kleinigkeiten die sowieso bei der 1000er inspektion auffallen umsonst durchgesehen hat würde er sich umgucken.


in der praxis fragen heute nicht mehr die kunden den händler was ein mopped kostet sondern der kunde kommt zum händler und erzählt ihm was das gewünschte mopped bei allen konkurrierenden händlern im umkreis von 150km kostet. die preise der 2001, 02er und 03er-modelle vom grauimporteur hat er auch im kopf.

die sogenannten interen probleme die angeblich nicht interessieren werden so extern erzeugt und von den kunden erst in den laden getragen.

der kunde bekommt letztendlich das mopped supergünstig, von ner aushilfe zusammengebaut, probefahrt 50m auf dem hof.

womit der ein oder andere kunde letztlich bekommt was er bezahlt hat, mein mitleid hält sich dann in engen grenzen.


die händler haben nicht nur kein geld mehr für gute schrauber, sie finden auch kaum welche.
die meisten angestellten mechaniker die ich kenne haben kein eigenes motorrad mehr weil sie eh nicht zum fahren kommen.


wer von euch würde für 1000.- bis 1500.- freitags bis 20 uhr und samstags zuweilen bis 16 uhr arbeiten?
ohne freizeitausgleich selbstverständlich, überstunden täglich über monate? und über den winter von arbeitslosengeld leben ist nicht soo lustig wenn es von solch horrendem gehalt berechnet wird.


ein freund ist ein richtig guter autoschrauber, enorm vielseitig, eine spitzenkraft: 1000.- euro netto!

in der zweiradbranche könnte der etwas mehr verdienen - mit uferlosen arbeitszeiten.
im winter stempeln - dann ist er im schnitt wieder da wo er vorher war. als bonus hat er im sommer kaum urlaub und kommt kaum noch zum moppedfahren.

wer schlau genug ist einen guten schrauber abzugeben ist meist auch schlau genug keiner zu bleiben....:-)


natürlich schrauben in manchen betrieben pfuscher und es gibt auch betriebe wo ganz systematisch betrogen wird, mit berechneten aber nicht ausgeführten arbeiten.
das liegt zum einen an unvermögen, zum anderen an gier, sehr oft aber auch nur daran dass händler zu dutzenden am abnippeln sind.


aber ebenso gibt es genug enagierte händler und schrauber die sich freiwillig aus der zweiradszene verabschiedeten weil da einfach kaum geld zu verdienen ist.


so nen ähnlichen job wie choice hat man mir auch mal angeboten, meine fresse, bin ich froh dass das nix wurde.
da muss man händlern moppeds mit mehr oder weniger druck aufschwatzen die sie nicht verkaufen können und deren zinsen sie auffressen.


es sind nämlich nicht nur die bösen, feilschenden kunden schuld. mit dabei sind auch die importeure die moppeds in dem markt drücken für die es zuwenig käufer gibt.

den kunden freuts weil das mopped dann so billig verhökert wird.
aber von 3 händlern im umkreis machen 2 zu und wer dann überbleibt ist der, der bei teilen und inspektionen so richtig hinlangt.


zum ethos:
es gibt zwar genug so blödels, trotzdem ist es unangebracht vom schrauber hingabe und idealismus zu verlangen.
bekomme ich etwa beim zahnarzt 20% rabatt auf die krone wenn ich an den berufsethos des ärztestandes appelliere?
für die ansage setzt der mir höchstens ne spritze ins hirn statt in die backe.


wenn jemand begeisterter hobbykoch ist, kann er dann erwarten dass das steak im restaurant 3,50 kostet weil der berufskoch für lau arbeiten muss, kochen macht doch spass?



wer hin und wieder mal wenn er lust hat an seinem mopped schraubt kann sich abschminken dass beruflich schrauben so ähnlich ist.
bei uns drückten permanent termine, der chef wegen nicht verrechenbarer stunden, die kunden weils trotz nicht verrechneter stunden immer noch viel geld war.
und wenn man RC 30 und RC 45 beschraubt und probefahrten erst jenseits der 200 interessant findet fehlt einem bei der inspektion an ner CB 500 auch ein wenig enthusiasmus und liebe.

das problem dabei:
die kiste würde auch 80.000km laufen wenn man beim inspektionstermin nur drei mal um das mopped geht und dann den luftdruck checkt.

und entsprechend dieser problemlosigkeit wird dann auch geschraubt, bei uns war wahnsinnig viel routine.



in der meisterschule lernt man auch grundzüge von kostenrechnung und kalkulation.
die ergebnisse sorgten stets für heiterkeit,das was man für teile und arbeit nehmen müsste ist am markt nicht durchsetzbar.

also muss der handwerker bei der kalkulation abstriche machen.
entsprechend muss aber auch der markt abstriche hinnehmen. und der markt sind die kunden.

der neumotorradverkauf ist für sehr viele händler defizitär.
das ist kein internes problem, das ist ein problem von und für kunden.
denn mit seiner einkaufsmacht hat der kunde eine situation geschaffen in der das geld für ne grümdliche übergabeinspektion durch nen richtig guten mann einfach oft nicht mehr erwirtschaftet werden kann.


für beide seiten nicht befriedigend, ist aber so.


ciao
mart!n

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 18 Aug 2003 08:59 #7474

  • Jörg
  • Jörgs Avatar Autor
Martin,

wo kann man den "Jammerkurs" belegen?

Gruß

Jörg

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 18 Aug 2003 09:36 #7476

  • Ulf7@gmx.de
  • Ulf7@gmx.des Avatar Autor
Häää,
der Kunde muss also Abstriche hinnehmen ?!
Ich verlange weder Enthusiasmus noch Liebe,
aber für nen Stundensatz meines Händlers von 62 Euro gute Arbeit!
Egal, ob CB 125 oder SP2.
Übrigens möchte ich nicht in der haut des händlers stecken, wenn aufgrund einer unvollständigen Inspektion ein Kunde verunfallt.
Ein abgehaktes Inspektionsprotokoll wird den Staatsanwalt wohl schwer überzeugen können.
In diesem Sinne wünsche ich jedem von uns einen Händler/ Schrauber ,dem er
vertrauen kann.

Gruß Ulf,
der sich lange überlegt hat, ob er etwas zur Verlängerung des Faltenbalges beitragen soll.

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 18 Aug 2003 10:16 #7477

  • mart!n
  • mart!ns Avatar Autor
ich habe für mich keinen grund zu jammern.

ich habe seit jahren mehr anfragen und aufträge als ich bewältigen kann und meiner klitsche geht es gut.

aber unter den vertragshändlern geht der pleitegeier um.

die maroden betriebe können grösstenteils weder verkauft noch durch neue händler ersetzt werden, die branche gilt als solches groschengrab dass die banken gründern keine kredite geben.

früher konnte man ware als sicherheit geben.
mittlerweile ist so viel konkursware auf dem markt dass die banken ware meist nicht mehr als sicherheit akzeptieren, der jungunternehmer braucht anderweitige wie ne immobilie.

ich hab erstens ne immobilie und zweitens wenig warenbestand, für mich ist die situation easy und ich profitiere sogar von den schwierigkeiten der vertragshändler.



jammern werden letztlich kunden wie du wenn sie für orginalteile 50km fahren müssen und gesalzene preise zahlen werden die deutlich über dem liegen was jetzt verlangt wird.

hier in der gegend kosten kleinere orginalteile 25% über listenpreis.
ich weiss wo ich die billiger bekomme - die endverbraucher nicht....:-)

ergo haben die die pappnase auf und nicht ich.


fahrzeuge wird es weiterhin sehr billig geben, das wird sich nicht ändern.
aber wer dann zwei jahre wg. garantie zur inspektion beim vertragshändler einlaufen muss wird wirklich grund zum jammern haben, pfadfinderehrenwort.


früher hat man im motorradhandel mit dem fahrzeugverkauf die werkstatt subventioniert.
da der jetzt meist ein zuschussgeschäft ist muss die werkstatt den verkauf stützen - für die besitzer älterer moppeds sääähr schlecht.


ein händler verdient am verkauf einer soziusabdeckung für ne XBR meist mehr als bei nem neumotorrad.
über den preis dieses teils jammern die kunden, nicht die händler....
möglicherweise bekommt da beim ein oder anderen das portemonnaie ein "internes problem".


ciao
mart!n

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 18 Aug 2003 10:33 #7479

Was lernen wir daraus:
- Ich geh morgen zum Händler und frag ihn was er mir zahlt, damit ich kein neues Motorrad bei ihm kaufe - er würde ja schließlich dadurch Verlust machen!?

- Ich kaufe keine neuen Ersatzteile mehr, weil da nun wirklich unverschämte Preise verlangt werden!?

- ich mache alles selber, weil ja bei der Händlerwerkstatt zu meiner abgeranzten Möhre bestimmt keine "Liebe und Enthusiasmus" erwächst und deswegen alles verpfuscht wird!?

Fazit: Das einzige was ich weiterhin neu kaufen werden bleiben Fahrräder. Reparieren tu ich die aber auch selbst. (Natürlich, lieber Mart!n, "bastle" ich, niemals würde ich "schrauben" - eg)

mutterngruß
Daniel

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 18 Aug 2003 10:37 #7480

  • mart!n
  • mart!ns Avatar Autor
jau, der kunde muss abstriche hinnehmen.

sicher nicht in der form dass er neue zündkerzen bezahlt und die alten drin bleiben.


aber wir haben seinerzeit z.b. tachowellen und ventildeckeldichtungen auf garantie abgewickelt.
das hat den betrieb mehr arbeitszeit für die bearbeitung des garantieantrages gekostet als das teil kostete.

entscheidend war aber für uns was es den kunden kostete: nix!


heute ziehen importeure und händler die zügel straffer und dann ist die welle auf einmal ein nicht garantiefähiges verschleissteil.

bei werkstattpreisen von 1.- pro minute kommt dann richtig asche zusammen wenn der einbau fummlig ist.

mit der ertragslage verschlechtert sich auch der service.
schlechterer service heisst schlechteres klima zwischen kunde und händler.

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 18 Aug 2003 11:01 #7481

  • mart!n
  • mart!ns Avatar Autor
daniel, ich kenne nen händler der wieder geld verdient seit er halb so viele moppeds verkauft wie früher.

wenn der importeur könnte würde er wohl nen neuen einsetzen.


der händler braucht nen gewissen kundenstrom um zubehör, werkstattleistung und ersatzteile verkaufen zu können, drum muss er moppeds unters volk bringen.
das ändert nix dass der neufahrzeugverkauf bei vielen japsenhändlen defizitär ist.

oder warum sperren so viele von denen zu?
weil sie sich ne insel in der karabik gekauft haben?

ein händler hat ca. 10% der marge an kosten für zusammenbau, betriebsstoffe, briefhandling durch die bank.
ich hab schon moppeds 2% über EK gekauft.


kann der händler nicht rechnen oder steht er so unter druck? - beides..



ein mangel an liebe und enthusiasmus heisst nicht dass gepfuscht wird.

ich habe nen studenten in dessen abgefuckte XBR ich mich aber wirklich nicht verlieben kann, bei der schüssel mache ich pragmatisch nur das nötigste und schau bei manchen sachen besser nicht so genau hin.

sowas repariere ich nicht mit liebe zum detail sondern so dass der bezahlbar moppedfahren kann und für die oben erwähnten 62.- kiegt der bei mir gute 2 stunden weil der knilch keine kohle hat.

aber enthusiasmus für den vergammelten scheisshaufen zu fordern ist zuviel verlangt :-)


ciao
mart!n

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 18 Aug 2003 20:12 #7488

  • Eugen
  • Eugens Avatar Autor
Hallo

Den Händlern geht es schlecht, weil jeder Kunde auf sein Geld guckt und feilscht wie beim Teppichhändler, und weil die Hersteller eine Preiserhöhung nach dem anderen durchziehen, ohne das der Kunde das wirklich merkt (=Händlerspanne runter). Und wenn der Kunde am Preis dreht, dreht die Werkstatt eben oft an der Qualität.

Ist aber überall so: Bekannte von mir wollten bauen und fragten einen Architekten, woran man faire und korrekte Bauunternehmer erkennt. Antwort des Fachmanns: "Die erkennt man daran, daß sie schon lange pleite sind. Wer heute noch existiert, muss Lehrlings- oder Schwarzarbeit mit dem vollen Gesellenlohn berechnen, am Material knausern, Fehler verschweigen, für kleinste Extras horrende Gebühren verlangen, Rechnungen der Subunternehmen sechs Monate liegen lassen."

Dann vielleicht doch lieber einen reellen Preis zahlen. Wenn's dann nicht paßt, hat man wenigstens Grund zum Meckern.

Viele Grüße an alle Einzylinder-Fahrer

Eugen

PS: Bin kein Händler und war keiner.

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 18 Aug 2003 21:25 #7489

Zum Thema Fusch

Ich habe anfang des Jahres im Netz eine XBR mit "Motorschaden" (und noch einem Jahr TÜV) gefunden .
Nach einem Anruf stellte sich heraus , das mopped ist das gleiche wie meins , Besitzer ist ein junges Mädel aus dem Raum Stuttgart , sie hat das Mopped nach langer Standzeit beim Händler in Gang bringen lassen (Vergaser überarbeiten TÜV ec. 260,-€ die rechnung lag bei) und gesagt bekommen der Motor ist Defekt.
Ich habs trotzdem geholt und nach nur einer Stunde suche stellte sich heraus . das die Halterung der Vergasernadel fehlte und die Nadel dadurch schräg in Kanal verklemmt war .
Das Mopped geht heute wie ein Bienchen , ich habs nun doch nicht zerlegt , z.Z. hat mein Schwiegervater das Teil in Betrieb .
Mir tut nur das Mädel leid , denn sie hat dem Händler vertraut und richtig Minus gemacht .
SVEN

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 18 Aug 2003 22:51 #7490

...anscheined hat da jemand einen wehen Punkt getroffen bei den Motorradfahrern und den Schraubern...- der Diskussion nach zu urteilen.

Bisher habe ich zum Glück noch keine größeren reparaturen am Motorrad gehabt.
Und der Mann den ich liebevoll meinen "Schrauberlehrling" nenne ist tatsächlich einer von denen der noch mit begeisterung an den Maschinen schraubt. Auch wenn er ständig am Existenzminimum kratzt.
Auch am Wochenende-auch bis in die späte Nacht.
Die Preise sind niedrig jenseits von gut und böse.In meinem Bekanntenkreis lassen alle ihre Maschinen dort machen.

Denke mal ich habe einfach Glück mit diesem Mann!

Letzte Woche hatte ich dann eine Kleinigkeit die mir doch sehr zu denken gegeben hat:

Ich brauche für die Soziusabdeckung eine neue Rändelschraube. Also bei meinem Schrauberlehrling angefragt- der hatte zwar keine, aber immerhin eine andere Schraube die auch passte,die gleich zweimal und kostenlos für mich.
Da die Orginalschraube aber doch um einiges besser aussieht bin ich bei meinem Hondahändler vorbeigefahren.
Da bin ich fast vom glauben abgefallen.....die nette Schraube kostet dort 8€- .....eine Schraube!

Woher bitte kommen solche Preise?
Und das ich dann lieber zu meinem einfachen Schrauber fahre wenn irgendwas ist liegt doch auf der Hand.

Ich denke das Hauptargument ist immer das Vertrauen das man haben muss zu dem der schraubt.
Und alle Branchen haben derzeit die ganz große Krise- es machen viele meiner Kunden pleite, weil sie sich nicht mehr über Wasser halten können.

Aber das ist ein anderes Thema :-)

In diesem Sinne ein nettes *bub bub*

Blondi

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 19 Aug 2003 03:12 #7494

  • mart!n
  • mart!ns Avatar Autor
die ersatzteilpreise sind teilweise astronomisch.

aber die gerändelte schraube der XBR ist halt kein normteil dass in millionenstückzahlen hergestellt wird.
das bestellte teil liegt evtl. seit 15 jahren im zentrallager und hat 15 inventuren überlebt.
beim händler sucht einer das teil raus, legt nen auftrag an, packt das zeug aus wenn es da ist, schreibt ne rechnung, die geht später in die buchführung.

bei älteren modellen gibt es völlig unleserliche microfiche bei denen der komplette motor auf zwei bildern ist.

da nen o-ring suchen kann schon mal ne viertelstunde dauern, evtl. braucht der lagerist noch nen mechaniker dazu.
der kunde zahlt nicht den o-ring, dessen wert ist fast null, der kunde zahlt den handlingaufwand.


selbst horrende 8.- euro sind für kleinteile oft nicht kostendeckend aber man hat ja ne mischkalkulation, man verkauft ja auch mal nen tank mit %ual niedrigerer marge aber absolut deutlich mehr ertrag.


ich kann bei meinem schraubengrosshändler fast alles exotische bestellen - in packungen zu 250 bis 1000 stück. will ich ne kleinere stückzahl zahle ich soviel mindermengenzuschlag dass ich gleich ne packung nehmen kann.


honda hat jahrelang die ersatzteilpreise für die alten möhren nicht nachkalkuliert.
ist noch nicht so lange her dass ne kopfdichtung für ne CB 200 ganze 8.- mark kostete.

weil mit motorrädern nix mehr zu verdienen ist wurde stark an der preisschraube gedreht, besonders langsamdreher wurden enorm teuerer.


und weil viele händler nur noch röcheln ziehen sie da die preise an wo die kunden kaum ausweichmöglichkeiten haben: bei den teilen schlagen sie auf die UPE oft noch mal kräftig auf.


meine schätzchen aus den frühen 70ern sind aus den verwendungslisten der grossen versender verschwunden, rentiert sich nicht mehr. nix mehr u-kontakte für 2,95.
wird bei der XBR auch so sein, alternativen zu orginalteilen werden deutlich weniger werden.


womit wir wieder oben beim jörg wären.

diese scheissentwicklung am markt ist für die endverbraucher viel schlechter als für nen schrauber wie mich.
mir kann es doch letzlich wurscht sein was ein teil kostet und ob vier anbieter konkurrieren oder einer monopolist ist.

selbst wenn es ein teil gar nicht mehr gibt und ich es anfertigen lassen muss habe ich keinen grund zu jammern, der kunde zahlt's ja schliesslich.

und so wirds am ende sein, die kunden werden jammern.


yamaha hat vor paar jahren ersatzteile für ältere moppeds im werte von paar millionen verschenkt.
das zeug verschenken und dann sagen "gibbet nich mehr" ist nämlich billiger als 20 jahre alte moppeds mit teilen am laufen zu halten und teile dafür vorzuhalten.


womit als qittung für neumoppeds zu schleuderpreisen als arschkarte bei den kunden landet die ältere modelle fahren.
und womit dann das interne problem schlechter ertragslage ein externes wird weil für kleine teile grosse scheine über die theke wandern müssen.


ich habe ne quelle für after-market parts für 70er-jahre-hondas aufgetan, das zeug verkauft sich gut, gefeilscht wird nicht, ich kann fast jeden preis verlangen, es gibt für die kunden keine alternative. wie gesagt, ich habe keinen grund zu jammern.
ich verschenke das zeug nicht, aber ich bin fair, ich muss nicht reich werden.


eine frage der zeit wann es bei der XBR auch soweit ist.


ich profitiere von der entwicklung, jemand wie choice auch. wenn es nix mehr gibt werden viele froh sein wenn der sich noch um teile bemüht.



was mir sorge macht ist dass gerade die fairen vertragshändler zwischen kunden und importeuren zermürbt werden und abnippeln, die schlitzohren, und davon wimmelt es in der branche, überleben eher.


und auch schade finde ich dass sich viele kunden das moppedfahren bald nicht mehr leisten werden können.



ciao
mart!n

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 19 Aug 2003 09:40 #7497

  • tobi
  • tobis Avatar Autor
Hallo zusammen,

ist das nicht überall so, fiesheit wins?

Schade, aber gerade in diesem Fall bin ich erstens froh, dass es Leute gibt, die sich nicht an diesen Grundsatz dranhängen, Ja, ihr zwei, fühlt euch gebauchpinselt.:)

Und zweitens gibt es immer einen Weg zum Kradeln, und wenn das Geld nicht reicht wirds moped halt billiger und Langsamer und die XBR eingemottet, bis es halt wieder reicht...

i.d.S.

Grüsse.
tobi
*** blobber ***

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 19 Aug 2003 09:53 #7499

  • choice
  • choices Avatar Autor
na, ist doch ne nette diskussion geworden! finde ich auch mal wichtig, denn darüber schweigt sich auch die stuttgarter presse aus. die anzeigen!
fakt ist, dass alle importeure und hersteller ständig mit steigerungen kalkulieren. jedes jahr müssen mehr motorräder verkauft werden, um den schuppen am laufen zu halten. die frage, die sich keiner stellt, ist, wo denn die kunden herkommen sollen? der motorradfahrer wird immer älter, kauft in deutschland dann ne bmw und schon ist schluss mit kaufen. dass der trend zum viertmotorrad geht, hilftauch nicht wirklich.
die jungen: selbst in einem zweiradverrückten haus wie bei mir ist die 14jährige tochter nicht vom mofaroller zu überzeugen. so ein stinkendes, lahmes ding. da kann man drauf verzichten.
die jungen, die motorradsport betreiben haben oft überhaupt kein interesse am motorrad. das ist ein instrument zum erfolg fertig. zum wm-lauf fahren, am fahrerlagerzaun geifern, in hockenheim auf den baum klettern um einen blick zu erhaschen..... hä? warum?
und nun ride-on! es ehrt den micha pfeiffer und ich denke, er meint es ehrlich, aber auch das "motorrad" wird den trend nicht umdrehen können. die industrie versucht abzuschöpfen, liebevoll gemachte kleine motorräder gibt es keine mehr. schaut mal so eine xbr an und eine cb500. wenn ihr den preis um die inflationsrate berichtigt, seht ihr den "erfolg". die cb ist billig, nicht preiswert!

niemand muss mir dafür dankbar sein, dass ich mich um die xbr kümmere, denn noch versuche ich ja damit geld zu verdienen. mein steuerprüfer im finanzamt lässt aber nur noch mit mühe davon überzeugen, dass es sich da nicht um liebhaberei handelt. ich mache mainjet solange wie ich spass dabei habe und mich das kein geld kostet, leben tue ich eh von meinem 8-16job. viele teile, die bei mir liegen warten nicht wirklich auf einen käufer, sondern darauf, dass ich wieder mal zeit finde, was daraus zu basteln (der trend zum fünftmotorrad ist da nicht hilfreich!). deshalb kann ich die ruhe bewahren, auch wene es mich manchmal ärgert, dass gericke, polo und louis eigentlich zu gut wegkommen in der kritik. da wird nämlich richtig dick geld verdient, selbst nach den rabattschlachten der letzten monate. dann werden den franchisnehmern die margen gekürzt oder weniger personal eingesetzt. dreimal dürft ihr raten, wer am ende schlecht aussieht. wenn du ein massenmopped hast oder mainstream, das du 2 jahre fährts o.k..aber die nischen werden nach 10 jahren nicht mehr bedient und langen atem, wird da keiner beweisen.
wenn ich bei meinen lieferanten bemerke, dass ein teil für die xbr als auslaufartikel gelistet wird, kaufe ich es! mein steuerprüfer stöhnt, meine barschaft schmilzt und der betriebswirt in mir sträubt sich, aber irgendeiner braucht das teil irgendwann, um seine xbr am laufen zu halten oder aufzuwerten, zur not halt ich selber!
hoffentlich geht die diskussion weiter!
gruss
choice

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 19 Aug 2003 12:13 #7505

Mal was konkretes:
hab ich nicht was läuten hören dass Gericke pleite ist? Wurde irgendwo diskutiert, Quelle weissi nimmer.
Wer weiss was?
Nicht dass ich supertraurig drum wäre, aber irgenwann gibts nur noch einen "großen" und dann kann der noch fetter Kohle scheffeln als jetzt und die Preise in einem weiten Bereich alleine machen - das will ja wohl keiner?

grüße
Daniel

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 19 Aug 2003 12:36 #7507

  • mart!n
  • mart!ns Avatar Autor
unter dem dach der eurobike war eine ganze gruppe von firmen, gericke, go to.., polo, schuh etc.

ein paar der firmen sind insolvent, polo z.b. definitv nicht.
gericke ist wegen überschuldung den bach runter gegangen, die konnten kaum mehr die zinsen erwirtschaften und waren nicht mehr liqide genug für profitablen warenumschlag.


die infrastruktur der läden ist aber sicher einiges wert und es wird sich ein käufer finden nehme ich stark an.


wenn der warenstrom dank frischem geld wieder einsetzt wird es wohl für die kunden weiter gehen wie bisher.




by the way:
in ner grösseren stadt hier in der nähe hat ein freier zubehörhändler ein plakat im schaufenster:

seine preise für bremsbeläge, kerzen, filter, batterien etc. und die von drei grossen anbietern deren namen mir gerade entfallen sind.

viermal dürft ihr raten wer der günstigste ist......:-)

eine kleine ratehilfe:
beim billigsten kann man sich auch tips für die montage geben lassen oder einbauen lassen.

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 20 Aug 2003 08:22 #7509

  • Jörg
  • Jörgs Avatar Autor

Es war schon immer guter Brauch,
wo man sich beraten läßt,
dort Kauft man auch.

Gruß

Jörg

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 21 Aug 2003 09:43 #7524

Hallo zusammen,

auf das Argument von choice zu kommen, das die Motorradfahrer immer älter werden, erlaube ich mir mal ein paar Sätze zu schreiben, da ich wohl immer noch zu den jüngeren (23) hier zähle.
Die Zeiten haben sich geändert. Ich habe vor einigen Monaten einen Bericht in der Motorrad über die Motorradzeit in den siebzigern gelesen, da wurd von Händler geschrieben bei denen man nach Feierabend noch selber in der Werkstatt schrauben konnte, das Verhältnis war halt sehr persönlich. Aber vor allem: Das Motorrad war auch noch als echtes Fortbewegungsmittel angesehen! D.h. es gab damals genug Leute die ganz auf Auto verzichtet haben und nur mit Ihrem Motorrad von a nach b fuhren.

Wenn ich das heute so sehe, dann kann sich für die Vorstellung irgendwie niemand mehr begeistern, zu unbequem, jeder Einkauf wird dadurch verkompliziert... Also wird das Motorrad zwangsläufig schon mehr in die Freizeitecke eingeordnet direkt neben Rollerskates, Snowboard, Fitnesscenter usw...

In meinem Bekanntenkreis gibt es ein paar Motorradfahrer in meinem Alter (<30), allesamt gehören sie zu der Wochenendracerfraktion. Es ist für die ein mortz Gaudie am Wochenend einen krachen zu lassen, unter der Woche um von a nach b zu fahren -> nicht drin.

Genauso darauf zielt ja auch die Werbung ab, wenn man mal auf Eurosport Moto WM schaut sieht man da z.B. bei der Honda CBR "Own the racetrack", es wird einem vermittelt als würde man als Rossi wiedergebohren sobald man sich nur auf die Schüssel setzt. Bei der SV 1000, hat man dafür die ultimative Freiheit gepachtet - mit anderen Moppeds also nicht???

Wenn ich mich mit anderen Leuten in meinem Alter übers Motorradfahren unterhalte, heißt es meistens zu teuer, zu gefährlich...

So teuer muß es dabei eigentlich gar nicht sein wenn man nicht zu wählerisch ist, beweisen ja auch Moppeds wie XBR, SR 500, oder ein paar alte MZs.

Nur normalerweise sieht man halt meistens die schönen, neuen, teuren Bikes auf den Straßen und natürlich auch auf den bunten Heftchen, wer weiß da schon wie billig es wirklich geht? - Und wenn man mal sich so oberflächlich mit einem Superbikefritzen unterhält über Unterhaltskosten (Versicherung, Steuer, Wartung Sprit usw). sagt man sich halt auch -> zu teuer. Das es bei leistungsschwächeren Moppeds ganz anders aus sieht, bekommt man da nicht mit.
Das ist eben bei der XBR anders: Versicherung, Steuer und Spritverbrauch äußerst human, Funfaktor immer noch hoch, aber natürlich wird man auch mal bei Ersatzteile um ein paar Scheine erleichtert. Ich schätz aber mal das sich die Preise gegenüber anderen Moppeds auch hier in Grenzen halten. Eine Nockenwelle für ein heutiges Butter und Brot Bike wie CB 500 wird denke ich im ähnlichen Bereich liegen wie die Nockenwelle für die XBR.
Eine Sitzbankabdeckungsschraube für 8 Euro finde ich da auch noch human, da ja - wie bereits erwähnt - Lagerkosten, etwaige Verwaltungskosten für vielleicht mehrere Jahre gedeckt werden müssen und es außerdem alles andere als eine Standardschraube ist.

Dann wäre das noch mit dem Spruch "Motorradfahren ist gefährlich". - OK, da kann man selber als Fahrer auch nachhelfen es sicherer zu machen, ein Restrisiko bleibt aber immer.
Dennoch, wenn ich momentan Zeitung lese, kann ich eigentlich jeden Montag davon ausgehen, das wieder von einem tödlichen Unfall mit Motorradfahrer berichtet wird. - Klar, daß dies potentielle Einsteiger abschreckt. Das hier auch einige relativ unvernünftig gefahren sind und zum Teil auch reine Sonntagsfahrer dabei sind interessiert die Leute dann nicht.

Als ich mir überlegt hab welches Mopped ich kauf, habe ich genau überlegt was mir als Student am günstigsten kommt, was ich damit machen will usw. Nachdem ich alte MZ ETZ 250 ganz und gar nicht schön fand, die siebziger Butter und Brot Bikes wie XS 400 mich auch nicht wirklich vom Hocker rissen, habe ich mich auf die SR 500 eingeschossen. Im übrigen auch ein Motorrad das ja glaub ich 98 wegen mangelnden Verkaufszahlen eingestellt wurde, das war noch so ein Bike zum selber schrauben und zum einigermassen günstigen Tarif zu haben.

Als ich bei Einzylindervergleichstests mal dann die Fahrleistungen der XBR verglichen mit SR gesehen, dann noch die besseren Bremsen, Fahrwerk, etwas englisches Aussehen, Speichenräder usw... fiel mir die Entscheidung leicht. Was soll ich sagen? Habs nicht bereut. Auch ein günstiges Mopped, wo man mit ein bißchen Wissen und Werkstattbuch selber dran 'basteln' kann.
Aber so viele XBRs kanns gar nicht geben um die ganze Jugend mit einzudecken und es ist viel Lobbyarbeit nötig damit auch jüngere Leute sich wieder 'trauen' ein Bike zuzulegen, denn anstatt nette Einsteigerbikes die trotzdem was besonderes haben, wird der Markt geflutet mit Hochglanz 125er für 5000 Teuros. Prost Mahlzeit!

In diesem Sinne: Bub, bub, bub

Timo

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 21 Aug 2003 11:02 #7526

  • Jörg
  • Jörgs Avatar Autor
Timo,

Du beschreibst eigentlich das Problem unserer Zeit.

Gruß

Jörg

PS: Ich fahre die XBR und die Clubbi nicht aus Geiz oder Armut, sondern weil sie für mich zu den schönsten Motorräder gehören.

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 21 Aug 2003 11:09 #7527

Hallo, ich nochmal

Was Timo schreibt kann ich komplett bestätigen. Die Zeitschriften und die Werbung (hängen die nicht irgendwie zusammen - eg) reden einem ein man brauche das tollste und neuste Gerät.
Am Feldberg hab ich mal einen getroffen der hatte Mitte der 80er ne SR500 gekauft und dann 120000km draufgefahren. Nächstes Motorrad war ne AT, mit der war er da, Tacho 105000. Das war halt einer der *fährt* und nicht putzt oder über optimale Reifenhaftung auf der soundso Rennstrecke philosophiert.
Begegnung der völlig anderen Art: Rheinfähre Oppenheim. Jede Menge Chrom- und Eisenhaufen, jede Menge BMWs. Aber alle mit Kennzeichen GG (Gross-Gerau, also max. 20 km entfernt...). Den "Fachdiskussionen" der komplett über 50jährigen Spezialisten zu lauschen war echt traumhaft, letztendlich drängte sich mir der Eindruck auf, dass die sich morgens auf ihre Mühle setzen, zur Fähre fahren und abends wieder zurück. Und dazwischen reden sie sich den Mund fusselig welche teuren Schnickschnackteile sie noch an ihr "bike" bauen können.
Das sind natürlich die Lieblinge der Händler und Zubehörindustrie, während Bastler, die alte Mühlen am laufen halten und das möglichst günstig, eher stören.
Motorradfahren muss echt nicht viel Geld kosten um eine Menge Spaß zu machen.

grüße
Daniel

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Re: der verlängerte"faltenbalg" 21 Aug 2003 11:16 #7528

  • martin (a.b.)
  • martin (a.b.)s Avatar Autor
zum text von choice:
bzgl. emil schwarz magst du ja recht haben, in der fachpresse wurden seine umbauten schon öfter gelobt (auch bei serienmaschinen, wie z.b. yam. v-max).
in diesen punkten (bzgl. qualität der serienmasch.-fahrw. und dem sinn der spez. maßnahmen) muß ich also ordentlich zurückrudern! auch die "bude" nehm' ich zurück!
aber: als ich beim e.s. telefon. fragte, ob es vielleicht einen kompl. umrüstsatz für selbstmont. zu kaufen gibt, lautete die antw.:nein,schwinge einschicken, es müsse auf irgendein spiel geachtet werden! ich verstand aber nicht, welches: zwischen buchse und gleithülse (dafür ja die neuen lager!?) oder das seitl. schwingenspiel (stört mich nicht, dass der rahmen um ca. 3mm vorgspannt ist, wüßte auch keinen nachteil dadurch)
meine antw.:nein(war mir zu aufwändig, dauer?!)
also schw. ausbauen, plastbuchsen raus, nachmessen, freudig feststellen: durchmesser entspr. DIN, DIN weiterlesen bis nadellager, es gibt gleichgroße, kaufen (beide zus. unter 10euro, dafür gäb's noch nicht mal das paketporto, glaub ich), einziehen der guten teile und der abgesägten buchsenbunde, fahren bis zur ersten engen und schnellen kurve: voller erfolg, läßt sich wesentlich leichter in tiefere schräglage bringen,
persönl. fazit: es geht auch allein bei dieser erfreulich einfach aufgebauten maschine!
deswegen schwarz'ens arbeit grundsätzl. als übertrieben hinzustellen, ging zu weit, daher auch meine abbitte!

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