Hi
Hier mal ein paar Daten aus dem Netz
Zusammenfassung und Bewertung Reifenalter
Die Alterung von Reifen beruht auf chemischen und physikalischen Zusammenhängen. Bei sachgerechter Lagerung findet die Alterung nur sehr langsam statt, nicht benutzte Reifen bleiben lange neuwertig. Im Fahrbetrieb laufen Alterungsvorgänge schneller ab, die Verschleißgrenze bei sachgerechter Nutzung wird jedoch lange vor der Alterungsgrenze erreicht. Es ist inzwischen allgemein anerkannter Stand der Technik, dass ein fehlerfrei hergestellter und ordnungsgemäß gelagerter Reifen eine grundsätzliche Lebensdauer von 10 Jahren besitzt und bei vorschriftsmäßiger Lagerung max. 5 Jahre ihre vollen Gebrauchswerteigenschaften beibehalten. Das heißt der Verkauf und Montage sind somit technisch unbedenklich. Ein Winterreifentest der Zeitschrift „Gute Fahrt“ mit Neureifen und 1 bis 2 Jahre gelagerten Reifen hat ergeben, dass die Gebrauchten eine nur minimal niedrigere Performance im Bereich Traktion im Schnee gegenüber den Neureifen aufwiesen, sonst jedoch gleiche Ergebnisse erzielten.
Der ADAC empfahl im Heft 9/2004 den Reifen spätestens nach 8 - 10 Jahren zu ersetzen. Der Verbraucher muss nach Ansicht des ADAC beim Kauf 5 Jahre alter "Ladenhüter" deutliche Nachteile in Kauf nehmen. Da Reifen spätestens 10 Jahre nach der Herstellung ausgetauscht werden sollten, halbiert sich die Nutzungsdauer dieser lange gelagerten Reifen. Dies zwingt besonders zum Wechsel wenig gefahrener Winterreifen mit ausreichendem Profil. An bestimmten Anhängern sind über 6 Jahre alte Reifen gar nicht zulässig. Diese 5 Jahre alten "Neureifen" könnten somit nur ein Jahr gefahren werden. Darüber hinaus kann die Ersatzbeschaffung von defekten älteren Reifen Probleme bereiten. Weiterer Nachteil, so der ADAC ist, dass ältere Reifen nicht dem Stand der Technik entsprechen.
In der juristischen Betrachtungsweise sollte eine Unterscheidung in „fabrikneu“ und “neu“ erfolgen, so dass Statement des BRV-Justiziars. „Fabrikneu“ bedeutet bis zu 3 Jahren, „neu“ bis zu 5 Jahren. Kürzere Fristen sind jedoch angeraten, wenn entscheidende technische Veränderungen am Reifen vorgenommen worden sind, oder ein Modellwechsel stattgefunden hat.
Selbstverständlich schuldet der Reifenhandel dem Kunden, der durch die zahlreichen Testveröffentlichungen in der Fachpresse aufgeklärt ist, ein technisch einwandfreies und neues Produkt. Das bedeutet im Rahmen der zuvor beschriebenen Hinweise jedoch nicht, dass die technisch vertretbaren Lagerzeiten nicht verantwortlich ausgeschöpft werden dürfen.
Der Autor empfiehlt den Satz Reifen innerhalb von 3 - 4 Jahren abzufahren. Dabei gilt es einen 6 - monatigen Wechsel zwischen Sommer - und Winterreifen einzuhalten, da diese ebenso nur 3 - 4 Jahre gefahren werden sollten. Dies bedeutet dann aber auch bereits ab Ende Oktober/Anfang November die Winterreifen aufzuziehen und bis Ende Apri/Anfang Mai(!) drauf zu lassen. Dies ist auch wegen des Temperaturverhaltens der Reifen sinnvoll. Sinken nämlich die durchschnittlichen Tagestemperaturen unter 7° C wird die Gummimischung des Sommerreifens sehr spröde, das Bremsverhalten lässt nach und die Seitenführungskräfte werden geringer.
Und noch einer
Testergebnisse: alte Reifen gegen neue Reifen
Der Reifenhersteller METZELER hat einen fünf Jahre alten sowie einen frisch produzierten Satz Motorradreifen unter Rennbedingungen getestet und die Ergebnisse verglichen. Der fünf Jahre alte Reifen war fachgerecht gelagert worden. Der alte wie auch der neue Reifensatz wurde über 200 km eingefahren und mit demselben Motorrad auf der Teststrecke Vizola über 5 Runden getestet. Die Unterschiede bei den Rundenzeiten waren zwischen alten und neuen Reifen so klein, dass es keinen eindeutigen Sieger gab und ein Qualitätsunterschied in der Praxis nicht feststellbar war.
[Quelle: METZELER Technikseminar 2004]