A-Tourbericht von der 10-ten XBR Alpentour vom Organisator Robert Köber
mit Anmerkungen von Johannes. Gruppe A fuhr im Gegensatz zu Gruppe B etwasmehr Schotterstrecken und vielleicht ein oder zwei andere Schlenker....

Straff organisiert und geplant mit Denzel Alpenstrassenführer von Robertmitkomplizierten und aufwändigen Buchungen der Hotels (die ja dem Gourmetentsprechen mussten.. und fürwahr auch entsprochen haben!)
Die genaue Tourbeschreibungen mit allen (94+?) Pässen findet Ihr hier: Tour Gruppe a, Tour Gruppe b, und die Hotelliste. Leider kann aufgrund Lizenzrecht Karten des Motorradtourenplaner nicht mehr veröffentlicht werden. Bei Fragen an mich wenden.

1.Tag

Am ersten Tag ging es natürlich nicht wie beabsichtigt um 8 Uhr los (Man spürt förmlich Roberts Ungeduld, gelle). Ralf, Sandra und Oliver hatten hier übernachtet und Peter mit Rolandsowie Johannes mit Erich trafen noch einigermaßen rechtzeitig ein, Martinhingegen, der den kürzesten Anfahrtsweg hatte, brauchte noch etwaslänger.

Von Thomas war aber noch keine Spur. Nach einer halben Stunde Verspätungtraf er endlich ein, was aber einen technischen Grund hatte: Seine Batteriehatte unterwegs schlapp gemacht und jetzt brauchte er dringend eine neue. Esblieb ihm also nur übrig, noch einmal nach München zu fahren, um beiHG vorbeizuschauen.
Die anderen fuhren inzwischen los, aufgeteilt in zwei Gruppen. Ich führtedie Gruppe A an, welche etwas weiter fuhr und auch mal auf unbefestigtenStrecken unterwegs war. Gruppe B, geführt von Peter, ließ es etwasruhiger angehen. Zu fünft (Johannes, Erich, Ralf, Roland und ich) fuhrenwir über kleine Bauernsträßchen zunächst zum Tegernsee unsvon dort aus weiter zum Achensee. Das Wetter war dem Anlass angemessen vomfeinsten, Sonnenschein und blauer Himmel. Mir fiel unterwegs das entsetzlichekipplige Fahrverhalten meiner XBR auf. Ich hatte kurz vorher noch neue Reifenaufziehen lassen und vermutete einen schief eingestellten Hinterreifen, wasaber nicht zutraf. Etwas ratlos fuhr ich weiter und machte mir schon Gedankenwie ich diese Woche überstehen sollte, als ein Geistesblitz mich rettete.Bei der Überprüfung des Reifendrucks stellte sich heraus, dass erüber 3 bar betrug, die Werkstatt also nach dem Aufpumpen den Druck nichtwieder abgelassen hatte. Danach war wieder alles im Lot. Im Zillertal ging esrechterhand rauf zur Zillertaler Höhenstrasse, welche uns tolle Ausblickeins Zillertal bescherte.

Die Maut für das einspurige Sträßchen vor allerdings saftig,aber das ist ja in Österreich nix neues. Zurück im Zillertal ging esgleich wieder rauf zum Gerlospass. Nach der Passhöhe ließen wir dieMautstrasse rechts liegen und fuhren über die lohnendere alte Passstrasserunter ins Tal. Dort wurde noch einmal getankt und anschließend dieGroßglocknerstrasse in Angriff genommen. Johannes und ich tauschten dieMopeds und ich kam in den Genuss mit 70PS, (so viele PS sinds doch nicht...) breiten Schlappen, einem knackigem Fahrwerk und trotzdem nur einen Zylinderzur Edelweißspitze hochzubügeln.

Das machte Spaß, auf die Dauer stellte ich es mir aberrespekteinflößend vor, eine Woche auf diesem Bock zu verbringen. Aufeiner XBR fährt es sich zwar nicht so spektakulär, aber doch umeiniges bequemer. Als die anderen auch eingetroffen waren, machten wir unszusammen auf zum Hochtor und zur Franz-Josefs-Höhe. Dort mischten wir unsunter die anderen (tausenden?) Touristen und reihten uns in dieKantinenschlange ein, um auf der Terrasse die fabelhafte Aussicht auf denFranz-Josefs-Gletscher zu genießen.

Mir fiel auf, wie sehr der Gletscher in den letzen Jahren geschrumpft ist. Seitmeinem letzten Besuch dort ist wohl mindestens ein Kilometer abgeschmolzen.Mann darf sich fragen, wie lange noch was von ihm übrig ist. Gutgestärkt ging es runter ins Tal nach Heiligenblut. Das Warten auf den Restder Gruppe zog sich lange hin, was mit einer Polizeikontrolle zu tun hatte,welche die Nachhut herausfischte und freundlicherweise mit Strafzettelneindeckte. Kurz darauf sollte es mir nicht anders ergehen. Bei einerBergabfahrt wollte ich nicht mehr als mit der Motorbremse bremsen, was mich inKonflikt mit der hinter einer Hecke lauernden, Radarpistolenbewaffnetenkärntnerischen Gendarmerie brachte. Mein bajuwarisches Idiom erlaubte esmir, die vom Beamten mir gegenüber ausgestoßenenLiebenswürdigkeiten angemessen zu erwidern.

Nachdem ich meinen Beitrag zur Sanierung der kärntnerischenStaatsfinanzen geleistet hatte, konnte ich wieder weiterziehen. Über denGailbergsattel ging es weiter zum Plöckenpass, der vor allem auf deritalienischen Südseite einige schöne Ausblicke und Serpentinen zubieten hat

In Paularo hatten wir wie bei einer früheren Alpentour das Problem denEinstieg zum Passo di Cason zu finden. Zu allem Überfluss verloren wir unsauch noch, was einen Espresso dauerte, bis wir uns in der Ortsmitte wiedertrafen. Die Auffahrt zum Pass war sehr schmal und bei Gegenverkehr musste mansich schon etwas dünn machen. Die Abfahrt ist offiziell gesperrt, da dieStrasse abgerutscht ist. Es wurde allerdings eine Piste angelegt, die zwarnicht durch den leichten Schotter anspruchsvoll wurde, jedoch durch dieSteigung, welche bei einigen zu einer nervösen rechten Hand führte.Durch viele kräftige Hände gelang es wieder die lieblos hingeworfenenXBR und BMW wieder aufzurichten und die Schlüsselstelle ohne weitereBlessuren zu passieren.

Da die Zeit schon etwas fortgeschritten war, entschlossen wir uns das Gailtalauszulassen und stattdessen unsere Herberge direkt anzusteuern. Über dasNassfeld ging es also zur Feistritzer Alm und zu unserer Herberge, demBaumgartnerhof. Hoch über dem Faaker See gelegen, hat man von dort auseine fantastische Aussicht. Wir bezogen schon mal unsere Zimmer und da diezweite Gruppe noch auf sich warten ließ, brachen wir noch einmal zu einerAbendtour zur Villacher Alpenstrasse auf. Der mächtig aufragende Kegel waruns schon vom Hotel aus aufgefallen. Die Straße ist untertags fürMotorräder gesperrt, aber da es schon nach 18h war, durften wir miterlaubten 30 km/h hinauffahren.

In der Realität wurden natürlich mehr als 100 km/h daraus, da weitund breit niemand zu sehen war. Johannes zeigte uns, was die XR bergauf beiDutzenden von Kurven alles anstellen kann, da war natürlich nix zu machen.Oben hatten wir eine grandiose Aussicht auf die Karawankenkette.

Zurück ging es natürlich wieder über Dutzende von Kurven. ImHotel trafen wir auf die Gruppe B, welche mittlerweile auch eingetroffen war.Abends ließen wir uns das Menü schmecken,

(erbarmungslos der Fotograf...) welches in der Halbpension eingeschlossen war. Dieser Tag bei schönstemWetter ließ auf weitere schöne Tage hoffen und war mit 530 km auchder längste der Tour. Die Nacht war relativ erholsam, bis auf dielautstark und inbrünstig vorgetragene Liedinterpretation der einheimischenalkoholisierten Bevölkerung.

Zum nächsten Tag der Tour...