THEMA:

Weil Mofafahren für sie auch schon zu unserer Jugend uncool war. Dem ganzen haftet heute leider der Anschein eines alkohohlkranken, Führerscheinlosen, Sozialschmarotzers ohne Arbeit an. Geht mir immer so wenn ich an der Tanke meinen Tabak kaufe, die stelln mir fast noch einen Asbach Flachmann dazu, aus gewohnheit.
Meine Frau hat gerade meine Antwort gelesen und mich soeben zusammengestaucht. Entweder was gescheites fahren oder Fahrrad. Aber Mofa, ne ne Werner du und dat dorige Moped kauf di ma'n Fahrrad.
Nix für ungut
Thomas

Hi,

naja, es spricht auch nicht wirklich viel für's Mofafahren wenn man einen Führerschein hat. Außer dass der Schweineeimer nicht so schnell geklaut wird.

Ehrlich gesagt war ich auch ganz froh als ich auf Vespa "aufsteigen" durfte. Mit dem Mofa war man schon ein Outlaw, aber ich gefiel mir in der Rolle

Gruß Jan

aber es war das erste stück eigene mobilität, uncool oder nicht.
zum schulbus nicht mehr strampeln, im ersten campingurlaub mit den kumpels abends noch schnell nen kasten bier holen.
dazu noch erste gehversuche als schrauber....


ciao
mart!n

Hi,

stimmt schon, ich mein aber wenn man andere Möglichkeiten hat, so wie Thomas. Dann noch zum Mofa zu stehen verlangt schon eine ordentliche Portion Verwegenheit

Werde dir mal den Typ vom Vergaser zu kommen lassen.

Gruß Jan

Naja, Thomas, kommt drauf an. Deine Frau hat Recht: Eine Prima 5 ist recht uncool. Aber eine 1a-Bergsteiger natürlich nicht! *g*

Dafür langte aber seinerzeit die Kohle nicht hinne, und ein halbes Jahr später habe ich dann gleich die Combinette gekauft. Die Mofa lohnte nicht mehr so kurz vorm 16. Geburtstag.

rendengdeng
Stephan

Nochmal ich,
als ich 15 war ist es mir gar nicht in den Sinn gekommen ein Mofa zu kaufen, da ich in Reit im Winkl groß geworden bin und mein Schulweg 15km betrug war das mit dem Mofa nicht der Bringer,Berge und so. Aber mit 16 war klar eine 80er muß her. Da hab ich mir die häßlichste aller damalig zu kaufenden Mopeds gekauft. Hercules XE9. Saubequen riesen Tank, scheiß Bremsen miese Federung schlapper Motor, aber serienmäßig die höchste Endgeschwindigkeit. Die ganzen Japaner waren in der Beschleunigung besser aber halt nicht so schnell. Dafür waren die auch nicht immer kapput. Alle 1500km neuer Gaszug oder Kupplungszug, bin immer mit 3x Ersatz in den Urlaub gefahren (28 Alpenpässe in 5Tagen (Stilfserjoch Gaszug!)).
Naja dafür hohle ich mit 35 alles nach was ich mit 15 versäumt habe Prima5S tunen usw.
Gruß und ein gutes neues Jahr euch allen
Thomas

na ja, das ist arg beschönigt!

als du 15 warst gab es in reit in winkl noch gar keine motorisiertten fahrzeuge.
der missionar der sich auf der XE-9 in euer bis dato fast unerforschtes seitental, die bayrische terra incognita, wagte musste vor aufgebrachten bauern flüchten die mit dreschflegeln auf dieses knatternde werk des teufels losgingen.

der missionar endete im kochtopf, das mopped in eurem vorgarten.
eine enorme leistung dass du dir dann die handhabung beigebracht hast!
die isolation reit im winkls endete erst dadurch dass du dich auf der suche nach ner tankstelle bis in die zivilisation vorgewagt hast.
dass du dabei auf dem weg nach unterwössen nen umweg über das stilfser joch gemacht hast ist wieder ein anderes kapitel.....


schöne grüsse & ein gutes neues jahr
mart!n

*rotfl*

Guten Rutsch an alle - aber nicht im Wortsinn!

Hey Martin,
starker Tobak für einen preussisch veranlagten Flachlandfastniederbayer aus Traunstein,die Ende 19. Jh. ohne unser Holz immer noch eine nichtindustrialisierte Kleinstadt geblieben wären.
Wobei an deiner leicht überzogenen Einwohnerbeschreibung durchaus was dran ist.Du hast allerdings vergessen die zwei Viehgatter zu erwähnen zu zum erreichen unseres abgelegenen Alpentales zu öffnen waren. Nicht ortskundige so wie Du haben die ständig über den Haufen gefahren, da die mit dem Öffnen des Verriegelungmechanismus völlig überfordert waren.
Was anderes, nach gründlicher Spülmaschienenreinigung meines Zylinderkopfes habe ich die tiefe meines Risses erst richtig gesehen. Der Riss geht bis ca. 5mm zum Ende des Kerzengewindes (aussen) von beiden Seiten der Auslassventile weg.
So tief hätte ich ihn nicht erwartet. Schweißen,lassen, oder wegschmeißen. Und das nachdem ich meine Kanäle gefräst habe. 4 Tage Arbeit, 5kg leichter.
Ich denke mir no risk no fun. Hast du einen gebrauchten rumliegen?(Motor geschlachtet?!?).

was ist wenn sich ein Reit im Winkler ehepaar scheiden lässt?

dann sind sie wieder bruder und schwester.....


deinen zylinder habe ich bei deidi deponiert und deinem bruder bescheid gegeben dass er ihn dort abholen kann.

ich habe nen kopf, unbefräst, ungerissen, allerdings auch ohne ventilführungen.
aber das ist ja kein grosses problem.

dummerweise ist das mittlere lager hin.
kann man aber ausbuchsen.


ciao
mart!n

Mal gucken

@ Martin
das war auch der Grund warum ich aus Reit weggezogen bin. Ich wollte das Risiko für meinen Sohn, auf erblich bedingten Schwachsinn, minimieren.
Ausserdem sehen in Reit eh alle Frauen gleich aus, aus genau diesen welchen Gründen. Mendelsche Vererbungslehre.
Thomas

Wenn wir schon bei unseren Kleinen sind,
meine CB 50 war ein ziemlich unverwüstliches Teil, was mir mein langjähriger Freund großzügig überlassen hat, nachdem er auf eine 300er Kawa umgestiegen ist.
Also 4 Jahre vorwiegend Sozia auf der Honda, und dann den Tank (selbst) umlackiert auf bordeaurot metallik (so sind die Frauen) und nochmal 2 Jahre selbstgefahren.

Die CB 50 war ziemlich genial, weil bei uns zumindest so selten, dass der Stadtscherif sich nicht so mit der Ritzelzahl auskannte, im Gegensatz zum Kreidler-Flory, und man wirklich vom Tannenbaum bis zur Katze alles transportieren konnte.
Nina

Ich hab mit meiner Gritzner Brummi (Zweigang-Sachs-Motor) noch die gute Zeit erlebt, da waren die Grünen noch unbedarfter als wir Piloten. Wer damals Geld hatte, hat sein Gerät mit einem 14er (!) Dellorto vom Technischen Zentralversand in Stuttgart aufgepeppt.
Der Chef bei uns war ein 3-Gg.-Florett-Besitzer mit einem Tillotson-Membranvergaser, den wir alle ehrfürchtig bestaunten, weil wir das Funktionsprinzip nicht verstanden und glaubten, dass der das Benzin direkt in den Brennraum spritzt.

Hi @ll,

jaaaa die gute alte Mofa-Zeit!!! *lach

Auch ich gehörte zu der Fraktion der Hercules Prima 5 S Fahrer. Super geniales Teil. Fuhr bei jedem Wetter einwandfrei - und das bei minimalem Pflegeaufwand.

Sie war blau-metallic und ging unfrisiert so (laut Tacho) 45 km/h. Bergab auch ein wenig schneller. Bin nie kontrolliert worden - Glück muss der Mensch haben!!

Wer kennt noch die "Super"-Tipps, die einem die erfahrenen Kumpels gegeben haben??? Endtopf ausbrennen war der beste, den ich bekommen habe!! Hab ich dann auch brav gemacht - und ihn fast in die Luft gejagt!! Vorher zum Glück runtergeschraubt!!

Glückauf
Markus

HI,

@Markus:

Auspuff ausbrennen war Routinearbeit am Wochenende
Naja, nicht ganz so oft, aber doch öfter als nötig.

Gruß Jan

Vielleicht bin ich etwas älter, und mir fehlt hier ein Hinweis auf die alte Bergsteiger.
Ich hatte halt eine solche goldbeige Bersteiger der Serie mit den größeren Überströmkanälen. Rote waren sehr selten und Blaue gab es noch nicht. Preis damals 1250 DM.
Der übliche Standard war M50 Krümmer gekürzt, Auspuff vom Zündapp Klasse 5 Roller, Übersetzung 13/32 (für das 13er Ritzel mußte der Steg weggeschliffen werden) und der 16er Vergaser von der M50. Zusätzlich mußte für etwas mehr Luft durch Löcher im Luftfiler am Besten nach innen gesorgt werden. Die erzielten Höchstgeschwindigkeiten lagen etwa bei 60-65 Km/H auf ebener Strecke. Entscheidend für mich, der ich in einem Mittelgebirge aufgewachsen bin, war aber der gute Durchzug Bergauf. Was nützte es Bergab der Schnellste zu sein und dann am Berg die Blumen Pflücken zu müßen.
Mit der Polizei war es Anfang der Siebziger nicht ganz so schlimm, das einzige Ticket mit dem Mofa auf fast 36 000 KM in zweieinhalb Jahren war 2DM (in Worten zwei Deutsche Mark) für das Befahren einer Anlieger frei Straße. Ich wurde aber vorher gefragt, wieviel Taschengeld ich bekomme. Ansonsten wurde ich insgesamt 2 mal angehalten und gefragt ob das nicht ein bischen schnell wäre. Dann hat man für 2-3 Wochen umgebaut und dann ging es wieder los.
Gruß Harri

@Harri:
Genauso war es in der guten Zeit, die ich auch noch erlebt habe.
Nach meiner Gritzner Brummi kam dann nämlich ne Hercules K50, die dann so verändert wurde, dass sie nichtmehr durch die TÜV-Abnahme kam und dann deshalb verkauft werden musste, weil ihr der Stempel fehlte. Aber die Grünen wollten damals garnichts von uns, die waren wirklich schon zufrieden, wenn man schon mal den Führerschein hatte.
Ich kann mich an einen Winter erinnern (das Jahr verrate ich nicht), da fuhren wir fast jeden Sonntag mit einer Zündapp Falconette und einem Dreigang-Florett (mit grossem Nummernschild) im Landkreis zum Tanzen, da hatte mangels des erforderlichen Alters der Besatzung keiner eine Lizenz.
Die Falconette gehörte einem der Väter, die Florett war noch auf den Vorbesitzer zugelassen.
Das war meine gute alte Zeit und im Vergleich zu heute war sie für uns damals wirklich gut.

Hallo Allerseits,

erstmal ein gutes neues jahr allerseits !!
ich hol grad meine Teeniezeit auf einer Simson S 51 nach. Einfach genial das Teil !! Es zieht für eine Fünfziger richtig gut und darf legal 60 km fahren. Gut eingestellt fährt si sogar noch schneller... Sogar zu zweit können größerere Steigungen mit 30 - 40 kmh bewältigt werden.Zur Freude des nachfolgenden Verkehrs ( sichtbehinderung wegen Zweitaktnebel ) Technohmäßig hat meine Simson eine sandfarbene Lackierung zur bieten, einen Geländelenker, 4Ganggetriebe und einen Bingvergaser. Nicht zu vergessen natürlich den charmanten Knallplättchensound. Meine Freundin und ich haben auch einige Tagesausflüge ( ca. 60 - 80 km ) gemacht, wir haben auch schon eine etwas größere Tour im Auge. ...Darum:
Wenn keine XBR zur Hand, fahr mit Simson durch das Land ( oder so). Ich muß aber gestehen, daß grad weder XBR noch Simson laufen... Aber wenn doch, sind beide recht zuverlässig.
Es gibt übrigens auch eine nette Website:
www.s51.de.
Auf der Veterama in LU ( Frühjahr ) und Herbst ( Herbst ) sind immer noch massig Kreidler, Zündapp und ähnliche Teile zu bekommen.
Allzeit gute Fahrt,
Vally.

hallo vally,
mit einer S50/51/70 hab ich meine zweiten zweiraderfahrungen gesammelt.(die ersten auf KR51 schwalbe)
aber sowas kann man den "simmi's" nicht antun, sie mit mofas zu vergleichen!!!
tu das nie wieder!!!

im friedlichen sinne!

anm.: auch simson hat mal in den 70ern ein mofa im programm gehabt, das hat sich selbst auf dem rel. anspruchlosen ddr-markt nicht durchsetzen können!

besser ist dann sowieso ein gutes fahrrad!

Hallo Crazy Rider,

natürlich ist eine Simson über jedes Mofa erhaben. Aber in den meisten Beiträgen ging es doch sowieso um die "guten alten Fuffziger" von Kreischler, Zündapp & Co. Und selbst bei diesen ist eine Simson ungeschlagen. Aber Du hast natürlich recht, eine Simson ist einfach unvergleichlich....
(Außer einer XBR natürlich, aber das hieße Äpfel mit Birnen vergleichen )
Ich freu mich jedenfalls auf die nächste Ausfahrt mit meiner S51,
viele Grüße, Vally.

viel spaß dabei

mfg c.r.

Hach, die gute alte Zeit....

Anfangs quälte ich leihweise eine Jawa, ganz schön verrottet, mit 14. Da ich mit 15 schon eine gebrauchte Suzuki GT 80 L (kennt die jemand, so ein Softchopper, langsam, brav, aber zuverlässig) rumstehen hatte konnte ich es wieder nicht erwarten und düste 4000km ohne Führerschein durch die Gegend. Seitdem kenne ich so ziemlich jede Bauernstrasse und jeden Schleichweg bei uns im Landkreis (auch ein paar im Nachbarlandkreis, ähem). Das wäre ja noch gar nicht so dreist gewesen. Es war zwar nix frisiert, aber die Maschine war abgemeldet und auch nicht versichert! Damit es nicht so auffiel, malte ich mit Bleistift die Zulassungsplakette auf das Nummernschild. Aus heutiger Sicht haarsträubend, ich weiß. Ich wurde immer frecher und fuhr sogar mal zur Schule, wobei ich sie nicht direkt davor abstellte. Später sank sie ein und fiel um. Beim zurückkommen dachte mir nichts dabei. Am Abend riefen aber die Grünen an und wollten meinen Vater sprechen (!). Ich log den Beamten an und sagte ihm, der wäre nicht da. Daraufhin konfrontierte er mich mit den Tatsachen. In einem langen Gespräch stelle ich mich total blöd und am Ende kamen wir gemeinsam zum Schluss, dass ich in der irrigen Annahme, das Moped wäre durch das Abkratzen der Plakette abgemeldet, gar nicht ohne Betriebserlaubnis gefahren wäre. Als Strafe schlug er mir ein Verwarnungsgeld von DM 10.- wegen "unerlaubten Entfernen eines Amtssiegels" vor. Ich glaube die Beamten auf der Wache haben sich kaputt gelacht. Dabei blieb es.

Die GT war ein feines Teil, mit 75 km/h Spitze waren zwar nur die Vespas langsamer, aber dafür ging auch nix kaputt. Sie brachte mich an die Oberitalienischen Seen, Mailand, Gardasee, Wien...mit Führerschein übrigens. Über 20000km...Damals bin ich mit einem echten Koffer unterwegs gewesen, auf den Gepäckträger geschnallt. Irre.

Diese treue Liebe wurde durch das Auftauchen der XBR beendet. Da ich dringend das Geld für die XBR brauchte, musste ich sie (zu billig) verscheuern. Schnüff.

bub bub

Robert

Hi,
schöner Thread; da muß ich auch mal:
Aller Anfang war bei mir eine NSU Quickly 1,2 PS
War durch fette Bedüsung gedrosselt und durch entsprechende Änderung für 55 Sachen gut.
Der Hammer kam erst mit der Entdeckung, daß die Agria-Fräse unseres hiesigen Gärtners den gleichen, aber mittlerweile weiterentwickelten Motor mit 4,6 PS besaß.
Zylinder und Vergaser bekam man mit etwas Fummelei untergebracht.
Resultat waren so um die 90 Km/h.
Machte schon ne Menge Spaß, mit Badelatschen und Turnhose einen lederbewehrten und integralbehelmten Zündappfahrer mit Stummellenker lächelnd abzuledern. Zumal das Ding aussah wie ein verstärktes Damenfahrrad.
Leider fuhr es sich auch so. Allein die Bremsen....
Dosendeckel war da noch geschmeichelt; eher Puderdöschen.
Dummerweise passte auch die verstärkte Kurbelwelle der Fräse nicht ins 2-Gang-Gehäuse. So ließ denn das arme Gerät des öfteren das Pleuel aus dem Gehäuse hängen (wie der Pekinese unseres Nachbarn seine Zunge).
Übel wurde es dann aber, als ich, mangels Ersatzteilen (heute bekommt man wieder jede Schraube) das 21-zöllige Vorderrad durch das einer Minimoby ersetzt habe. Irgendwie passte die Bremse nicht, also hab ich sie gleich weggelassen.
Ein Rennen mit einer Honda Dax konnte ich zwar noch für mich verbuchen, die anschließende Veranstaltung gegen einen grünweißen Passat verlor ich aber so deutlich wie meine Betriebserlaubnis. Zum Trost gab es als Ausgleich 6 Punkte.
Heute freue ich mich genauso über diese Geschichten, wie über die Tatsache, das sich meine Nachfolger überhaupt nicht fürs Mopped interessieren.
Wär hätte das mal geglaubt....

aber: kann man sich über den zweiten teil wirklich freuen? ich fühle mich wie ein dino. ich werde aussterben und mit mir mein know how und mein lebensgefühl.
gruss
choice