THEMA:

Moin zusammen!

Welche Wartungen sind nach 30 Jahren und 25Tkm unbedingt erforderlich? Das Gerät wurde vom Erstbesitzer pfleglich behandelt. Und auch ich bin eher der Vorsichtige (selten über 80 - 100 Km/h). Nicht dass ich faul bin, aber ich bin der Meinung, dass man etwas gut funktionierendes nicht unnötig öffnen sollte. Oftmals bekommt man danach nämlich erst recht Probleme. Öl und Filter wechsel ich alle ca. 3Tkm somit auch jetzt gerade erledigt. Ablaufschläuche geleert. Kiste gereinigt. Motor und Standrohre sind trocken. Allgemein fährt sich das Ding gut. Vielleicht merke ich aber auch deswegen keine Besonderheiten, weil ich keine allzu grossen Ansprüche stelle.

Jetzt wollte ich noch einen neuen Kettensatz montieren (Choice hat sicherlich was für mich dabei). Muss die Schwinge unbedingt schon nach 25Tkm kontrolliert werden? Oder kann ich es mir einfach machen und Schwinge nur abschmieren und eine offene Kette montieren (wie gesagt, bekommt keine Haue)?

Bremsflüssigkeit muss neu. Beläge sind ca. zwei Jahre und noch gut.

Ventile einstellen: ein MUSS? Wenn ja, dann muss ich mal gucken wie das bei diesem Krad funzt. Bei meiner 2V Boxer hab ich das früher oft gemacht. ist aber schon ein paar Jährchen her;)

Vielen Dank im Voraus für Eure Mühen.

Gruß
Lothar

Moin

zur Schwinge:
nach dreißig Jahren würde ich die auf jeden Fall rausnehmen, alle Teile reinigen,
altes Fett usw. entfernen.
Dann lässt sich die Endloskette auch einfach montieren.
Bei der Montage erst wieder über den Nippel Fett einpressen und dann erst festziehen.

Ich habe bisher bei allen meinen XBR im Schwingenlagergereich Rost und Wasser gefunden. Bei der XBR die ich gerade fahre wir das wird das jeden zweiten Winter gemacht.
Udo

Die Ventile solltest Du nachschauen, wenn Du keinen Beleg für die letzte Wartung hast. Ansonsten teile ich Udo's Meinung.

Neuer Versuch das Ding jetzt an der richtigen Stelle reinzusetzen

Wenn die Schwinge schon rauskommt, dann kann man sich auch schon überlegen, ob man die Kunstoffbuchsen weiter nutzt oder sich eine andere Lösung dazu ausdenkt. Entweder hat man jemanden, der einem Bronzebuchsen drehen kann oder nimmt Nadellager, die theoretisch, bei einem sich wenig drehenden Teil, nicht das Optimum sind. Ich hab beides im Einsatz und bisher eigentlich mit beiden Lösungen noch keine Probleme gehabt.

ich hab noch nichtmal mit den originalen Kuntstoffbuchsen Probleme, ich schätze die bei mir mal auf "URALT".

Die schwinge regelmäßig abfetten, damit alles straff sitzt, und man kann damit leben, sogar dann wenn man die noch viel älteren Originaldämpfer noch drin hat, wie ich.

Ansonsten bin ich voll bei Udo und choice..........und übrigens auch beim Verfasser.

Der Schiebebolzen der Vorderbremse hat nie etwas gegen eine Kontrolle. Und nach 30 Jahren kann man auch mal einen Blick auf die Bremsleitung werfen und ggf. durch Stahlflex ersetzen.

Harri schrieb:

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> ...Entweder hat man jemanden,
> der einem Bronzebuchsen drehen kann oder nimmt
> Nadellager, die theoretisch, bei einem sich wenig
> drehenden Teil, nicht das Optimum sind. ...

Andersrum wird ein Schuh draus: Wegen der niedrigen und unstetigen Drehgeschwindigkeit und des geringen Schwenkwinkels ist eine Wälzlagerung (Nadellager) vorteilhafter als eine Gleitlagerung (Bronzebuchse). Stichwort: hydrodynamischer Schmierfilm
Außerdem bietet eine Wälzlagerung die Möglichkeit einer spielfreien Lagerung, in der Praxis wird man sich aber eher mit den Abmessungen der vorhandenen Gleithülse abfinden.

Ich würde sogar eine XBR im Neuzustand mit Nadelhülsen versehen und mich über eine heile Gleithülse freuen.
Wenn die Gleithülse neuwertig ist, dann würde ich auf beiden Seiten jeweils zwei Nadelhülsen HK2020 nebeneinander einsetzen. Das ist dann zwar überdimensioniert, hält dafür aber bis zum 'Jüngsten Tag'.
...zumal die Nadelhülsen ja als wirklich preisgünstige Ersatzteile angesehen werden können (3,- bis 5,-€/Stck)

Zum Kettenwechsel empfehle ich grundsätzlich eine Endloskette und Ausbau der Schwinge, dann lässt diese sich auch besser abschmieren.

Gruß
Martin

Hallo, ich habe eine 88er XBR zum TÜV in Vorbereitung:
Pflegezustand :
(die "soll" 16tkm haben)

- Steuerlager waren die ERSTEN Kugellager, sind Kegelrollenlager neu
- ausgewaschene Schwingenbuchsen sind nun Nadellager 8die alten Buchsen fungieren da als Widerlager nach aussen, sind gekürzt auch wieder als "Bund drin"
- Kettensatz ist neu, also je nach Zustand,...bei mir war´s egal, wieviel die gelaufen hat, NEU
- BREMSE ! Nun weiß ich auch, wie eine Scheibe SCHNELL VERSCHLEIßT, indem der Schwimmsattel (Träger der eigentlichen Bremse) festgammelt.
Nun ist er vorsichtig raus und entrostet und neu geschmiert. Der Schwimmsattel muss sich bei ausgebautem Rad "geschmeidig" hin und her bewegen lassen, sonst unbedingt kontrollieren !
- Reifen sind bei mir nie älter als 6-7 Jahre, egal, wie das Profil ist.
- Die Vergasermembrane hatte ich immer im Auge. ( die war bei meinen ersten beiden XBRs immer größer als der Setzring,...aber Hauptsache heile...)

Aber die XBR lässt sich ja anfassen, wie ein überdimensioniertes Fahrrad, überschaubare Basistechnik...

Schwingenlager sind einfach blöd, da sie auf der Achse und in der Schwinge selber laufen, bzw keine wechselbare Lagerschale haben.

Das Problem der Nadellager ist bei wenig Bewegung, daß der Kontakt über sehr kleine Kontaktstellen erfolgt und dementsprechend durch den hoher Flächendruck Druckmarken erzeugt werden.

Moin nochmal!

Erst Mal vielen Dank für all' Eure Tipps. Kommt doch mehr zusammen, als ich dachte. Egal, hab' ja Zeit. Dann will ich mal 'ran an den Speck.

Viele Grüße an alle
Lothar