THEMA:

Wenn ich das so lese, ist aktuell formal keine Prüforganisation mehr legitimiert eine rechtsgültige HU oder AU durchzuführen:

"Mit Datum vom 10. Dezember 2015 hat die Deutsche Akkreditierungsstelle (DakkS) die Zulassung zur Abnahme der HU nach §29 StVZO für alle 17 anerkannten Überwachungsorganisationen in Deutschland ausgesetzt...."

www.krafthand.de/aktuell/details/article/29-werkstatt-hu-v.html

Sachen gibts....

Grüße

Jörg

Die sind selber schuld. Prüfmittel sind zu Kalibrieren, Punkt. Das ist in jeder Akkeditierung so. Es wurde im Sommer schriftlich gewarnt, nichts ist passiert. Da bleibt der DakkS gar nichts anderes übrig als zu handeln, denn sonst bekommen sie selbst ein Problem. Wenn TÜV und Co. glauben, sie bräuchten sich nicht an die Spielregeln zu halten, dann haben sie sich gewaltig getäuscht.

Dann kann ich meine HU ja überziehen, gibt ja niemanden aktuell mit staatlichem Prüfauftrag.

Es wird darauf hinauslaufen, das ein großer Teil der unabhängigen Werkstätten die notwendigen Investitionen nicht werden stemmen können.

Man möge sich alleine mal die Richtlinien zur Scheinwerfereinstellung zu Gemüte führen, da darf z.B. die Abweichung der Aufstellfläche max. 1 mm auf einer Länge
von 1 Meter betragen - es sei denn, das Prüfgerät kann diese Abweichungen ausgleichen. Bosch hat schon mal ein kamerabasiertes Prüfgerät entwickelt....

Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Ja, die kleine Werkstatt um die Ecke ohne Glaspalast wird das Opfer sein. Nicht wenige Reparaturaufträge kommen eben genau über die HU vor Ort.

Da weinen immer alle. wenn sich irgendetwas ändern soll, weil früher ja alles besser war .
Vernünfiges und vorschriftenentsprechendes Werkzeug gehört überall dazu und das wissen zumindest die beiden großen Institutionen doch gut genug, denn schließlich sind sie bei Ihren Kunden ja, in die Erfüllung der Kriterien, um eine Zertifizierung zu erhalten miteingebunden.
Die HUs müssen ja nicht unbedingt in den Werkstätten gemacht werden und es enfällt dann auch die Notwendigkeit das notwendige Equipment vorrätig zu halten.
Wenn die Prüfung in einer Stelle gemacht werden, fallen die Reparaturaufträge doch nicht weg, sondern fallen genauso an.

Ja, bei den Prüfstationen der großen Organisationen sehe ich das mit dem Equipment genauso. Da ist genug Geld da, um up to date zu sein.

Ich bin zugegebenermaßen ein Freund der Werkstatt-HU. Meine Werkstatt kenne ich schon sehr lange und die mich. Es gibt ein Vertrauensverhältnis. Genauso weiß der Dekra-Prüfer,der dort prüft, dass kleine Mängel, die einer Plakette entgegenstehen, behoben werden, wenn der Meister das sagt. Es gibt also die Plakette und die Wiedervorführung fällt flach. Das kann man nun Mauschelei nennen. Ist es aber nicht, weil alle Parteien sich an Absprachen halten. Kurz: Ich wäre froh, wenn ich da auch in Zukunft meine Fahrzeuge prüfen lassen kann.

Warten wir mal ab, wie sich die Dinge entwickeln.

Harri schrieb:

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> Wenn die Prüfung in einer Stelle gemacht werden,
> fallen die Reparaturaufträge doch nicht weg,
> sondern fallen genauso an.

Nur dann, wenn die Leute ihr Fahrzeug in ihre Werkstatt geben und die dann zur Prüfstation fährt. Aber der zeitliche Vorteil liegt aktuell ja gerade da, dass alles in einem Abwasch in der Werkstatt erfolgt.
Zudem werden gerade kleine Werkstätten personell und terminlich nicht in der Lage sein, Kundenfahrzeuge zur Prüfstation und wieder zurück zu karren. Viele HU's betreffen auch nicht zugelassene Gebrauchtwagen. Auch hier Mehraufwand durch munteren Schildertausch ( Händlerkennzeichen ), der auch dokumentiert werden muss.

Du konstruierst Dir da was zusammen.
Wieso sollen Reparaturaufträge wegfallen, wenn die Vorstellung nicht über die Werkstatt läuft? Reparieren sich Fahrzeuge dann selber?

Wo ist das Problem das Equipment, was man nun mal braucht, auf dem geforderten Stand zu halten, zu kalibrieren und die dazugehörigen Unterlagen zu dokumentieren. Das mache ich solange wie ich denken kann (besser, ich denke da gar nicht mehr drüber nach), sprich die Geräte werden jährlich überprüft und arbeitstäglich kalibriert. Verbrauchsmaterialien werden mit Ablauf weggeschmissen. So ein Verhalten kann man doch auch von anderen problemlos erwarten.

und ganz nebenbei:
Vertrauen ist ja gut, bloß wieso ist die Kontrolle denn nicht besser?
Wenn das noch an die große Glocke gehängt wird (obwohl jeder ja weiß wie es läuft), daß ein Prüfer eine Plakette rausrückt, nur weil der Meister sagt, daß er das dann (ganz großes Indianerehrenwort) auch ganz bestimmt macht, hängst Du damit einen "gutmütigen" (eigentlich dummen) Prüfer u. U. richtig an den Haken.

Das ist nun mal in der Vergangenheit viel zu lasch gehandhabt worden und jetzt wird halt gegengesteuert.

"Edith und Marlene"
Um den aktuellen Stand mal zu zeigen, dem sich derzeit die Stellungnahmen der größeren Institutionen in ihren Veröffentlichungen weitgehendst anpassen, hier ein Link auf einen Zeitungsartikel . Das nimmt auch viel Luft aus der Diskussion.

Na ja, in der Presse wird das gerne immer etwas unsachlich dargestellt.
Es gilt bei einer Akkreditierung der alte Grundsatz:"Was nicht dokumentiert ist, existiert nicht!". Eine Prüfleistung ist also per Definition nicht ordnungsgemäß, wenn die Dokumentation nicht stimmt. Dass eine Organisation wie der TÜV, der selbst Zertifizierungen von Qualitätssystemen durchführt, auf wiederholte Mahnungen der Akkreditierungsbehörde nicht reagiert, macht einen fassungslos. Auf der anderen Seite: Meine Erfahrung mit dem TÜV als Zertifizierungsdienstleister sagt mir: So ganz überrascht mich das dann auch wieder nicht....

Oh Mann, das erinnert mich an ISO und die den TÜV als Dienstleiter bei meinem Arbeitgeber. Ich erspare mir hier die Details.......

Harri schrieb:

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> ... Die HUs müssen ja nicht unbedingt in den Werkstätten
> gemacht werden und es enfällt dann auch die Notwendigkeit
> das notwendige Equipment vorrätig zu halten. ...

Dafür haben die Prüforganisationen nicht die Kappa. Zum anderen gibt es noch die sog. Mängelschleife. Das bedeutet, dass der Prüfer einen Mangel feststellt, teilt das dem Schrauber mit, ohne die HU gleich mit Mägeln abzuschließen. Der Schrauber kann dann kurzfristige Reparaturen durchführen, z.B. Licht einstellen, Leuchtmittel wechseln, neuen Verbandkasten ins Auto legen etc.. Anschließend wird die HU abgeschlossen. Dieser Mechanismus würde weitgehend entfallen. Wer hat schon seinen Schrauber dabei, inkl. der benötigten Teile und Werkzeuge?