Wenn ich langweile Bescheid sagen, ich finde dieses Thema faszinierend und muß das nicht unbedingt ausbreiten.
Ihr stellt jetzt die Individualität der Bezugsgrößen in den Vordergrund und da muß man sich überlegen woher wir diese Bezugsgrößen haben.
Am Geschmack kann man die Bedeutung der Umgebung/des Kulturkreises in dem man großgeworden ist, sehr leicht verdeutlichen. Wir können damit sogar relativ gut die Kaorienzahl eines Getränkes abschätzen. Evtl müßen wir noch ein bischen "nachkalibrieren".
Bei uns übliche Getränke haben, von wenigen Ausnahmen abgesehen, ihren Brennwert aus dem vorhandenen Zucker (Vollmilch fällt hier raus, weil es als das so ziemlich einzige übliche Getränk einen massgeblichen kaloriengebenden Fettanteil hat).
Ein für uns normal gesüßtes Getränk (egal ob Cola Brause Kaffee/Tee mit Zucker Obstsaft) hat etwa 450- 500 Kcal. Der andere feste Bezugspunkt ist Wasser mit Null Kalorien.
Jetzt können wir sogar Grade der Verdünnungen im Vergleich relativ sicher abschätzen bzw können dann auch bei einer "Apfelschorle" problemlos angeben, ob der Anteil Wasser oder Saft größer ist.
Das Erkennen einer bei uns üblichen Süße haben wir aus unserer Umgebung erlernt. Die Beschreibung "normal süß" ist damit erstmal nur in unserem Kulturkreis/unserer Umgebung gültig.
Die nicht vorhandene "Süße" des Wassers ist in allen Umgebungen gleich und ist damit eine relativ feste Bezugsgröße. Das haben alle Menschen auf der Erde so sicher erlernt, daß sie nur geringste Zuckerbeimischungen sofort erkennen können.
Um jetzt auf die Handkraft zurück zu kommen. Die Beurteilung (ob lasch/mormal/fest) des Händedruckes oben, ist eher ein Beispiel für eine ebenfalls erlernte Bezugsgröße. Unabhängig von unserer Körperkraft setzen wir beim Händedruck eine Kraft ein, die als "angenehm/höflich" empfunden wird und da bekommen wir auch, wenn wir uns nicht an die üblichen Spielregeln halten, immer wieder ein Feedback. Da sagt dann schon jemand mal: "Mußt Du unbedingt so fest drücken."
An dieser üblich eingesetzten Kraft orientiert sich dann auch die Bezeichnung "handfest/fest/ganz fest". Das für den jeweiligen Schraubendurchmesser nötige Drehmoment wird dann basierend auf der nach Sw unterschiedlichen Hebellänge des Schlüssels erzeugt.
Bei Tätigkeiten mit ausserhalb der Norm liegenden langen Schlüßeln (zB ein langer 15er Pedalschlüßel fürs Fahrrad) reißt man dann bei gewohntem Krafteinsatz viel eher etwas ab . Auch eine normal lange 1/2 Zollknarre mit 10er Nuß gehört dazu.
(Es gibt natürlich auch die Beispiele die andersrum einen zu niedrigen Drehmomenteinsatz bewirken, wie die 14er nuß auf einer kurzen 1/4 Zollknarre oder die SW 10 Mutter für ein 8er Gewinde)
Der Umgang mit den ausserhalb liegenden Hebellängen wird erlernt (aus Schaden wird man dann klug/vorsichtiger).
Wer sich unsicher ist, kommt deshalb sicher besser mit "üblichen" Schlüssellängen beim Anziehen klar.