Hallo!
Michaels Schreibstil gefällt mir gut! Es ist leider auch in Foren so, dass versucht wird, alles was man ausdrücken möchte in wenige Sätze zu quetschen. Er nimmt sich die Freiheit, mal einige Zeilen mehr zu schreiben. So werde ich es hier jetzt auch machen, verpflichte keinen zum Lesen!
Dass kontrovers diskutiert wird ist gut, aber bitte ohne persönliche Angriffe!
Zurück zum Thema:
Auch ich fahre seit 1985 Motorrad. GSX400E etwas mehr als 100.000km. Reifen waren meistens Metzeler ME77 und ME33(?) Dann kam 1991 die Cagiva Alazzurra 650 und später die Ducati Pantah's dazu: Pirelli Phantom und als Nachfolger Pirelli MT68 und MT69 "Strada". Da dachten wir schon, wir wären im Himmel, so fuhr der Reifensatz sich im Vergleich zum Phantom. Die Entwicklung geht immer weiter!
Diverse Moppeds kamen danach, auch meine Ducati 900 Superlight habe ich mit verschiedenen Reifen gefahren. Metzeler,Pirelli, Dunlop. Brigdgestone's BT 56 war Klasse! Wie auch der BT 96 auf der Ducati TT2 vom gleichen Hersteller.
Dann meinte ich, die 900 Superlight auf einen "Testsieger" stellen zu müssen: Michelin Pilot Sport, der in der "MO" hoch gelobt wurde. Ich dachte auf der ersten Fahrt zum Einfahren der Reifen auf meiner Hausstrecke:"Was ist das denn für ein Holzreifen?" immer wieder der gleiche Eindruck, sobald er kalt wurde.
Das wurde erst gut wenn die Reifen richtig warm waren, kalt fühlten sie sich sch... an.
Später warnten mich einige erfahrene Rennstrecken Fahrer: "Pass bloss auf, der rutscht plötzlich weg!" Ich dachte: "Lass die mal reden, ich habe einen Testsieger..." Obwohl mein Eindruck ja auch nicht ungetrübt war.
Auf der Strecke in Kastellaun (Prüf und Einstell Fahrten) ging er mir beim rausbeschleunigen in rechtsschräglage weg, ich flog mit Highsider ab. (Highsider, weil Mopped in Rechtsschräglage wegrutschte und links zerstört war!)
Handbruch, Prellungen und einige tausend Euro Verlust wegen Material waren die Folgen. Seit dem gebe ich nichts mehr auf die (Zeitungs-)Tests, meine Meinung, wie die Testsieger ermittelt werden, äussere ich hier nicht.
Zu meinen Alltagsmotorrädern:
Auf der Honda XL 500S hatte ich vorne einen alten 23"Yokohama drauf, hinten einen neuen Bridgestone. Beides mässige Enduro Profile. Schräglagen waren möglich, die ich den Reifen nie zugetraut hätte. Auf der GS 500E hatte ich dann die Gelegenheit, den BT45 mal selber kennen zu lernen. Kannte ihn nur von Testfahrten auf anderen Moppeds, und aus etlichen zufriedenen Äusserungen. So auch auf dem Nachfolger der XL und GS, meiner XBR.
Hier meine Einschätzung des BT45 bis jetzt:
-Neutral: Einmal in Schräglage,bleibt das Motorrad auf der eingeschlagenen Bahn,das ist mir sehr wichtig. Mässiges Hinterherlaufen an Längsrillen oder Absätzen.
-Grip: Kann absolut keinen Rutscher melden, dazu sind 40 PS einfach nicht in der Lage. Schräglagen bei trockenem Wetter bis es kratzt. Auch beim Bremsen top, bis das Hinterrad hoch geht. Warmgefahren und bei Temperaturen, wo Motorradfahren Spaß macht- versteht sich.
-Verschleiss: Glaube zu beobachten, dass der Vorderreifen etwas zum Kippen neigt wenn er weiter abgefahren wird. Ist das nicht bei jedem Reifen so? Sah auch schon "Sägezahn" auf anderen BT45.
Was sind 1000km weniger wenn die Spaß gemacht haben und sicher waren??
Bin heute Nachmittag mit der XBR über'n Dreck gefahren- logisch, dass ich kurz danach erst mal vorsichtig bin!! Und bei Nässe? Keine Ahnung! Sage ich Euch, wenn ich meinen ersten Sturz im Nassen hatte
Fazit: Ich stehe vor der Entscheidung, die Alazzurra 650 neu zu besohlen, und ich tue mich schwer, etwas anderes als den BT 45 auszuprobieren. Noch dazu ist der 18"- Markt ja nicht gerade gespickt mit den neuesten 'Backwaren' der Hersteller.
Ich lade Euch ein, zum "Reifentesten" mit mir durchs Bergische Land und Siegerland zu fahren;-)
Gruß
Christoph