Wenn man ein schwaches Herz hat, hat man üblicherweise keine Wahl, wohin man sich wendet. Denn als medizinischer Laie ist es einem ja nicht vergönnt, die fachlichen Fähigkeiten eines ganzen Ärzteteams zu beurteilen. Also "geht man" an das Transplantationszentrum, an das man verwiesen wird. Dann heißt es warten, nicht auf Godot, sondern auf das neue Organ.
Als Clubbyeigner ist man in einer deutlich stärkeren Position, obwohl man bei deren Fahrleistungen nicht von Stärken reden kann, sie hat wahrlich andere Werte. Man kann sich nämlich sehr wohl aussuchen, wohin man sich wendet, wenn man ein stärkeres Herz für das Maschinchen sucht, an das man sein eigenes verloren hat.
Schwierig wird es aber besonders für den Fachmann, denn er weiß schon im Vorfeld, was alles schief gehen kann. Über Misserfolg wollen wir hier aber gar nicht nachdenken, diese Geschichten gibt es zu Genüge anderswo.
Unsere Transplantation soll ja eine Erfolgsgeschichte werden.
Was also tun. Wer verdient mein Vertrauen? Große Firmen sortiere ich bald aus, alles zu anonym, hier geht´s ja nicht um eine Werkstätte, an der dann irgendein Unbekannter an einer Dose werkelt, sondern um die Schönheit, der mein Herz gehört. So trifft es sich ganz gut, dass so ein "Herzspezialist" nicht weiter als eine Tagesreise (360km) von der Garage der Sehnsüchte entfernt firmiert.
Die erste "Visite" verläuft zur beiderseitigen Zufriedenheit. Man kommt sich näher: Zwei Freaks unter sich; d. h. nicht ganz: Da ist noch einer, der auch kräftig über "Benzin" redet und vollendet schraubt, der Vater des versierten RFVC-Tuners.
Würde ich nun hier diesen Winter 10-11 vollständig Revue passieren lassen, wäre diese Bleiwüste niemandem mehr zumutbar.
Ich habe also den Tuner meines Vertrauens gefunden. Belege? - Gerne! Im November das ganze Geld zurückgeholt, kalte Füße. Der Puff war schon im Haus, bei diesem blieb natürlich auch ich im Wort. Keine Spur von Verärgerung auf Seiten des Profis. Ständige wetterbedingte Terminverschiebungen, einen Transporter wollte ich sparen. Meine Pingeligkeit, als Anregung vermittelt, missverständlich zu interpretieren, wie das halt so ist bei Mailverkehr. Persönlich aber alles auf fairer, offener, geradezu freundschaftlicher Basis.
Dann sehr bald Abholtermin. Freude, Friede, Eierkuchen. (Den es übrigens sehr oft gab, dank der fürsorglichen Hausfrau.)
Von Wegen! Gleich nach der Abfahrt fällt mir auf, daß die Kleine "heftig" dazu neigt, auszugehen. Daher also die - ohnehin notwendige - Düsenorgie. Das alte Rein-Raus-Spiel. (Für Kenner: Zitat aus A Clockwork Orange, Stanley Kubrick
)
Erfolglos! Ergebnis: Frust, zuletzt Verzweiflung. Keine Vorstellung mehr, was der "Fehler" sein kann. Wieder hin zum Spezi.
Alexander Bailer (hier alexbr500) machts gut.
Man sollte halt einen alten Vierzylinderfreak nicht ohne Schulung auf einen getunten Einzylinder setzen. Alles normal. Solche Rückpatscher sind eben bei Scharfer Nocke, großem Eintopf, leichterem Schwungrad und offenem Ansaugtrakt schlicht Standard. Abgesehen davon liegt es nun eben an mir (oder dem aufzusuchenden Prüfstand) die Feineinstellung zu finden. Da geht noch was.
Geht nicht immer noch was? Bei RFVC-Racing jedenfalls. (tu)