Ein besonderer Punkt für die Zuverlässigkeit der XBR oder GB ist die Einstellung der Ventile. Die Werte aus dem Orginalhandbuch wurden von Honda geändert und deshalb kursieren verschiedene Werte in der Szene. Richtig ist E=0,15 mm A=0,17mm

Ventilspielkontrolle ist alle 6000 KM oder einmal Jährlich fällig. Zu wenig Ventilspiel führt dazu, daß die Ventile nicht ganz schließen. Das führt zu verbrannten Ventilsitzen und gegebenenfalls sogar Rissen im Kopf. Dummerweise wird im laufenden Betrieb das Ventilspiel kleiner durch Abnutzung der Ventilsitze. Kontrolle ist also wichtig. Zu großes Ventilspiel ist eventuell hörbar (Klappern) führt eventuell durch die spätere Öffnung der Ventile zu Leistungsverlust, ist aber eher unkritisch.

Noch ein paar Worte zuSchmiermittelm Grundsätzlichen: Ich beschreibe nur was ich anmeinem Mopped mache, ich übernehme keine Verantwortung für entstehende Schäden, wenn Du das nachmachst, wenn Du Dir nicht sicher bist, gehe lieber zur Fachwerkstatt! Bei allen Arbeiten am Mopped sollte man gutes Werkzeug verwenden, genügend Zeit (nicht in der Nacht vor der großen Tour) zur Verfügung haben und sauber arbeiten. Dazu benötigt man saubere fusselfreie Lappen und eine Unterlage, damit kein Öl... auf den Boden kommt.

Dreck in den Teilen ist Gift! Es schadet nicht das Mopped vor Schraubaktionen zu waschen.

Alles was Ölverschmutzt ist usw muß z.B. bei der Stadt/Bauhof...speziell entsorgt werden.

Ich habe auch immer Molibdänsulfidfett, WD 40 und Kupferpaste parat.

 

Anbei sieht man die notwendigsten Werkzeuge:
Das Fahrerhandbuch, die Fühlerlehren (üblicherweise 0,10; 0,15; 0,20mm), Ringschlüssel 10mm, Schlitzschraubenzieher 6mm,Zündkerzenschlüssel aus dem Bordwerkzeug, in meinem Fall 6er Inbus für die OT Schraube (Orginal 12mm Schlitzschraubenzieher), Taschenlampe, nicht abgebildet: Ratschensatz und Rohrzange.

 

Clubmanfahrer benötigen noch irgend etwas um an die große Schraube an der Kurbelwelle ranzukommen, vielleicht einen Schraubenzieher Größe 20? (Srecknuss)Werkzeug zum Ventileinstellen

Nach den Vorbereitungen ist für die Ventileinstellungen mit ca 1-2 hArbeitszeit zu rechnen. Der Motor muß zur Kontrolle und Einstellung kaltsein

Mopped auf den Hauptständer stellen (Sorry Clubbis...) Als erstesmuß mal der Tank ab, das geht recht flott. Dazu zuerst den Benzinhahn schließen! Die Seitendeckel abschrauben. Dann mit einer Zange denSicherungsring vom Benzinhahn wegschieben.

Benzinschlauch entfernen

Der Benzinschlauch kann dann nach hinten abgezogen werden.

Gegebenenfalls einen Schraubenzieher zur Hilfe nehmen.

Die Sitzbank abnehmen, dann die 12er Schraubeam Tank mit einer Ratsche abschrauben. Achtung, die in der Gummilagerungeingesteckte Hülse und die Beilegescheibe nicht verlieren... Der Tank kanndann nach hinten oben aus den Gummihalterungen am Rahmen herausgezogen werden.Darauf achten, daß das Mopped nicht vom Ständer kippt. Den Tank aufeinen Lappen oder Pappe ablegen.

Als nächstes Zündkerzenstecker ab und die Zündkerzeherausschrauben. Darauf achten, daß dabei kein Dreck in den Motor fällt.

Mit einer Nuß die Ventilkappen abschrauben. Gabelschlüssel gehen zwar auch, hinterlassen aber in der Regel häßliche Macken.

Ventildeckel abAufpassen, daß die O-Ringe der Kappen nicht verlorengehen. Den Stopfen für die OT Markierung entfernen. Clubbifahrer müssen jetzt noch den Kurbelwellenlochdeckel entfernen und eine Ratsche auf die Mutter stecken,XBRler legen einfach den 3ten Gang ein.

 

Die Kurbelwelle dreht sich 2 mal die Nockenwelle 1 mal.

Rückwärtsdrehen ist nicht zulässig.

Der richtige OT zum Ventilspieleinstellen ist der, nach dem sich die Einlasskipphebel bewegt haben.

Erst kommt die „F“ Marken für die Zündzeitpunkte und dann die „T“ Markierung

Beim Autodeko Motor: Das klackende Geräusch ist, wenn die Autodeko über die Sperrnocke läuft. Die Sperrnocke verhindert ein Rückwärtslaufen des Motors (zur Schonung des Anlasserfreilaufes)

 

Also mit dem Hinterrad/der Ratsche den Motor in Fahrtrichtung mit leichten Stössen weiterdrehen (linksrum, gegenden Uhrzeiger) bis die OT Markierung "T" im oberen Loch erscheint, dabei hilft die Taschenlampe.

Vor der OT Markierung ist eine weitere Markierung für den Zündzeitpunkt. Das ganze ist etwas fummelig, da der Motor leicht überden OT drübersaust. Nicht rückwärts drehen, da dann die Ventilspiele nicht stimmen. Wenn man es geschafft hat den OT zu treffen, dannmüssen die Hebel der Ventile sich merklich bewegenlassen. Wenn das nichtder Fall ist, dann noch mal den Motor um 360 Grad weiterdrehen. Grund: Der Motor muß zum Einstellen im Verdichtungs/Verbrennungstakt sein, den gibts halt nur jede zweite Kurbelwellenumdrehung. Deshalb dreht sich die Nockenwellenur halb so schnell wie die Kurbelwelle...

Hier nochmal die Takte:

1. Ansaugen (Einlassventile auf, Kolben von OT nach UT)

2. Verdichten (alles zu Ventile einstellen, wenn Kolben von UT nach OT gekommen)

3. Arbeitstakt (Kolben von OT nach UT, jede Menge PS)

4. Auspuffen (Ausslassventile auf, Kolben von UT nach OTDer "richtige" OT ist also der, der kommt nachdem sich die Einlassventile bewegt haben....

 

Ist der OT gefunden dann ist das Einstellen kein Problem mehr. 

Die Fühlerlehre muß dazu ein bisschen wie ein Schuhlöffel gebogen werden und zwischen Ventil und Schlepphebel reingeschoben werden.

 

Entgegen den Angaben im Handbuch muß die Einlaßseite ein Spiel von 0,15 mm und die Auslaßseite auf 0,17 mm eingestellt werden. 

  

Einstellen der Ventile mit Fühlerlehre

 

 

 

Das Ganze ist ein wenig eine Gefühlssache.

0,17 bedeutet, daß 0,20 nicht mehr reingeht, und 0,15 sehr leicht mit Spiel. Eine 0,17er Fühlerlehre ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen, Profis haben sowas vielleicht... Es gibt im Maschinenbau Beilegestreifen mit 0,17 die man verwenden kann. Die Federn der Ventile sind relativ "Weich", das heißt mit Kraft kann man jede Fühlerlehe reindrücken.

Wichtig ist, daß man nach dem Verstellen und Kontern der Einstellschraube noch malkontrolliert, da sich beim Kontern das Ganze noch leicht verstellen kann. Merke, lieber zuviel Spiel als zuwenig! Wenn man öffters Ventile einstellt, erkennt man das richtige Spiel grob an dem Kalckgeräusch beim hin und herbewegen des Kipphebels

Dann die Ventildeckelgewinde die O-Ringe mit Fett und das Gewinde der Zündkerze mit ein wenig Kupferpaste einstreichen und alles mit der Hand einschrauben, nicht verkanten. Zündkerze und vor allem die Deckel nicht zu fest anziehen. Zündkerzenstecker drauf. Die Stopfen wieder einschrauben, Tank drauf (Hülse nicht vergessen) festschrauben, Benzinschlauch dran, Sicherung drüber, Seitendeckel dran, Sitzbank drauf, Probefahrt, kucken ob alles dicht ist, fertig!

mit freundlichem bub bub bub
von Johannes