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lenkkopflager 12 Jun 2004 12:54 #11543

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Fragen zum Lenkkopflager:
Wie groß ist in etwa die Lebensdauer ?
Meine XBR hat jetzt 41000 km auf der Uhr. Fahre die Maschine seit gut 10000 km, bisher gab´s da keine Beschwerden.
Seit kuzen läuft sie nun etwas zickig.
Habe nun Spiel festgestellt.
Wird nachstellen bei der Laufleistung noch was bringen, oder sollte ich es lieber gleich wechseln lassen? Wie teuer kann der Spaß werden? Will die Arbeiten bei ´nem Hondahändler machen lassen.
Zum nachstellen: habe die Hutmutter noch nicht abgenommen, daher weiß ich nicht, was es mit der Einstellmutter auf sich hat. Brauche ich dazu Spezialwerkzeug?

Kann jemand helfen?

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Re: lenkkopflager 12 Jun 2004 22:16 #11558

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versteh' mich richtig: lass' die finger weg! oute dich, wo du lebst, sicherlich gibt es jemanden aus der ig, der dir hilft beim einstellen. ich bin der meinung, wenn du die komponenten nicht richtig verstehst, solltest du nich an solch wichtigen dingen schrauben!
gruss
choice

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Re: lenkkopflager 13 Jun 2004 12:51 #11568

  • kasper
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Uups, das war hart. Hatte wohl auch ´ne kleine Formulierungskrise...Grundsätzlich ist mir der Vorgang schon klar, habe die Sache aber noch nicht an der XBR ausgeführt.
Aber Du hast wohl recht. Ich komme aus der Bielefelder Gegend, genauer gesagt aus Löhne. Gibt´s in der Nähe jemanden, der schon Erfahrung mit der Lagereinstellung hat?
Einen anständigen Drehmomentschlüssel könnte ich besorgen.
Gruß K.

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Lenkkopflager 14 Jun 2004 00:42 #11579

So also hier mein Spruch - ich beschreibe mal wie ich das mache, Ich übernehme keine Verantwortung für Unfälle oder Schäden!
Wenn Du Dir nicht sicher bist gehe in die Werkstatt (auch während dem Schrauben noch...) das ist keine Schande und es ist Dein Leben

eineinhalb Arbeitsstunden fallen auch bei einem Profi schon mal an...
Wenn man es das erste mal macht ist es schon besser sich von einem Fachmann zeigen zu lassen.... Und man sollte schon einen Samstag dafür planen...

Drehmomentschlüssel brauchst Du nicht zum einstellen der Lager sondern evtl zum Anziehen der Schrauben...

Ansonsten braucht man neben vernünftigen Werkzeug ein Eisenstängelchen (Durchmesser 15-20mm) oder ein dünnes Wasserleitungsrohr das man vorne eben und scharfkantig feilt und auf einem Drittel des Umfangs mit einer runden Feile in Form des Fußes einer 2 feilt....
einen 300-500 Gramm Hammer und ein Brettchen oder Kunststoffstreifen
(weißes) Lager Fett.... WD40
Hakenschlüssel aus dem Bordwerkzeug.
Drahtbürste und ggfalls 1000er Schmirgelpapier
evtl Heißluftfön (so einer zum Abbeizen...)

Die äußeren Ringe der Kegelrollenlager in Plastiktüte verpackt über Nacht in das Gefrierfach legen
Sicherheitshalber Tank abbauen. Alle Klemmschraubenscharube ich ganz raus und fette diese ein.
Die Lenkerenden müssen ab (Achtung Sicherungsringe). Die Gabeln nach unten rausziehen....
Hutmtter aufmachen Gabelbrücke nach obenziehen

Darunter ist die eigentliche Einstellschraube die mit dem Hakenhebel aus dem Bordwerkzeug aufgeschraubt werden kann....dabei untere Gabelbrücke festhalten
Untere Gabelbrücke rausziehen.
Die untere Lagerschale geht i.d.R ohne Kraftaufwand ab wenn nicht vorsichtig mit Schraubenzieher hebeln das Lager gegen den Sitz nicht verkannten gegebenenfalls mit Heißluftfön anwärmen

Den Rahmen mit dem Heißluftfön an den Lagern erwärmen 60-80Grad, nicht so viel daß der Lack abbrennt!

Die Eisenstange diagonal duch den Lenkkopf führen und mit der scharfen Kante an dem oberen Eck des Lagerrings ansetzen mit leichten Schlägen rings um den Umfang möglichst gleichmäßig herrausschlagen (nicht zu zaghaft)
Dasselbe mit dem oberen Lagerring von unten.

Die Lagerstellen an der Gabelbrücke und im Rahmen mit Drahtbürste und 1000er Schmirgel entrosten und mit Lappen und WD 40 reinigen und leicht mit weißem Fett einreiben.

Nie auf Kugel Rollen oder Lagerflächen Schlagen!

Brettchen und Hammer zurecht legen den Rahmen wieder erwärmen
die beiden äußeren Ringe mit Brettchen und Hammer mit der Dünnen Seite nach außen gleichmäßig ohne verkannten einklopfen (meißt geht das ohne Kraftaufwand) bis das aufliegende Lager satt anschlägt. (klingt anders....)

Die untere Dichtscheibe lässt sich meist wiederverwenden
Den unteren Innenring anwärmen und über den Sitz der Gabelbrücke schieben gegebenenfalls mit Brettchen und Hammer nachhelfen

Alles sauber machen (Abrieb vom Brettchen...)

Lagerflächen und Kegelrollen mit Lagerfett dick einreiben.
Gabelbrücke von unten rein und Hakenmutter mit der Hand anziehen (Feingewinde vorher einfetten...

Das Einstellen:
Ein paar mal hin und her bewegen Hakenmutter so fest ziehen daß Du beim Hin und Herbewegen der Gabelbrücke einen leichten Widerstand spührst dann eine 8tel bis eine viertel Umdrehung zurück...

Gabel und alles wieder zusammenbauen. Untere Gabelkelmmung zuerst anziehen Hutmutter innen einfetten mäßig festziehen sonst alles lose, dann ein paar mal mit angezogener Bremse einfedern, dann alle Schrauben festziehen, Hutmutter nachziehen.

Wenn alles richtig eingestellt ist dan klappt die Gabel bei freien Vorderrad ab ca 15 Grad mit Eigengewicht nach links oder rechts.
Beim Links oder rechtsbewegen darf es kein Haken oder Klemmen geben
Wenn man das Vorderrad an die Wand stellt und das Mopped mit Gezogener Bremse ein und Ausfedert darf man wenn man mit der Hand an das obere und untere Lager faßt keine Bewegung spüren

Wenn Schwergängig oder Luft Einstellvorgang (Hutmutter und obere Gabelbrücke anheben) wiederholen...

Vorsichtige Probefahrt, danach das mit der Leichtgängigkeit/Spiel nochmal kontrollieren
Alle Schrauben nochmal kontrollieren

mit freundlichen bub bub bub
Johannes

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Re: lenkkopflager 14 Jun 2004 08:58 #11582

Wow, das war ja FAQ-reif!

Der Johannes kann das, meins ist auch Dolecek-proof :-)

Trotz der guten Anleitung würde ich aber auch dazu raten, das von jemand machen zu lassen der Ahnung davon hat. Schäden am Lekkopflager können sehr böse enden. Jeder Fachmann hat es auch mal gelernt, aber wahrscheinlich war schon sehr viel knoff-hoff vorhanden oder es fand eine Schulung durch eine kompetente Person statt. Alle, die keine begnadeten Schrauber vor dem Herrn sind sollten nicht am falschen Ende sparen und es von Profis machen lassen. Kostet nicht die Welt.

bub bub

Robert

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Re: lenkkopflager 14 Jun 2004 11:55 #11588

  • Axel
  • Axels Avatar Autor
Die Beschreibung war einfach perfekt.
Ich würde allerdings wenn schon Lagerwechsel, gleich welche von Emil Schwarz nehmen.
Schwarz ist seit vielen Jahren ein Fahrwerks-Guru, der selbst unfahrbare Teile wie XZ und ähnliches zu richtig guten Motorrädern macht. Die Lager sind zwar meist etwas teurer, halten aber normalerweise ewig.
Bei älteren Moppeds sind die Fertigungstoleranzen teilweise sehr hoch.
Ei-förmige Lagersitze mit bis zu 2mm Abweichung sind gar nicht so selten.
Schwarz bietet für solche Fälle spezielle Reparatur - Klebersätze an.
Einbauanleitung... findet sich im Netz. Einfach mal "Emil Schwarz" durchgoogeln.
Axel

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Re: lenkkopflager 14 Jun 2004 12:07 #11591

  • martin ohne "!"
  • martin ohne "!"s Avatar Autor
ich möchte auch noch einen hinweis einbringen:
falls Du die Maschine zum Honda-Händler(warum eigentlich? eine freie Werkstatt kann das auch) bringst, dann sag' ihm, dass er gefälligst Kegelrollenlager einsetzen soll.
Sonst guckt der vielleicht nur in den Ersatzteilkat. und baut orig. Kugellager ein.
Wenn der keines im Laden hat, dann besorg' Dir ein solches Paar (z.B. von mainjet.de oder Louis,Polo,HG...).

mfg

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Re: lenkkopflager 14 Jun 2004 12:15 #11592

  • martin ohne "!"
  • martin ohne "!"s Avatar Autor
oh' Axel war etwas schneller,
zum Thema E.Schwarz: m.E. machen seine (dreimal so teuren) Lager dann Sinn, wenn
a) der Schiebesitz des oberen Lagers verschlissen ist (wg. der speziellen Lagertragmutter) oder
b) mind. ein Lagersitz meßbar unrund ist (->Aufreiben und Übermaß einkleben).

Ansonsten machen es auch die 'Normalen'.

mfg, die II.

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Re: lenkkopflager 14 Jun 2004 16:33 #11596

  • choice
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der erklärung ist schon super, nur ein punkt: die gabel nicht mit gezogener bremse ein und ausfedern, sondern v-rad wo dagegen stellen. die bremse verdreht die gabel.
gruss
choice

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Re: lenkkopflager 15 Jun 2004 18:28 #11625

  • kasper
  • kaspers Avatar Autor
Erstmal vielen Dank für die Tips. Ich werde das Lager, wenn es fällig ist, nicht selbst wechseln, sondern kundige Hilfe in Anspruch nehmen.
Habe es eben erstmal nachgestellt, danach Probefahrt: das Klacken ist weg, Fahrverhalten ok. Mal sehen, wie lange es hält.
Falls der Originalhakenschlüssel aus dem Werkzeugsatz nicht mehr vorhanden ist, paßt übrigens auch der Einstellschlüssel, der früher immer bei Koninachrüstdämpfern beigelegt war.

Gruß K.

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Re: lenkkopflager 15 Jun 2004 23:45 #11630

Nebenbei bemerkt übersteigt der Wert der Emil Schwarz Lager den Wert einiger XBRs.... Allerdings habe ich meine ES-Lager auch bei Emil einbauen lassen und die Nacharbeit an bestimmten Ecken ist schon der Trick....

mit freundlichen bub bub bub
Johannes

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