Was muß man überhaupt zur Kupplung wissen. Es ist doch ganz einfach und schauen wir das mal ganz systematisch an:
jetzt erst mal ohne Zug.
Die Kupplung greift wenn durch die Federn die Kupplungsreibscheiben und die Stahllamellen zusammengedrückt werden.
Wenn so kein vernünftiger Kraftschluß zustande kommt, dann gibt es drei Möglichkeiten:
-die Federn sind ausgeleiert und drücken Scheiben nicht mehr stark genug zusammen. -> Federn neu bei irgendwas um ca 10 bis 20 Euro ist das normalerweise sinnvoll. (Wer spielen will oder im Notfall, kann man ja den Anpressdruck noch durch Unterlegen von Scheiben die Vorspannung vergrößern, muß aber aufpassen, daß dadurch nicht Feder und Unterlegscheiben insgesamt nicht fest verspannt werden, also alles auf Block geht.)
- Die Reibscheiben sind verbraucht, also dünner (oder verglast) und der Federdruck reicht nicht mehr aus Reibscheiben und Stahlscheiben fest zu verbinden, um einen Kraftschluß zu bekommen.-> Da hilft nur neue Scheiben.
-Die Stahlscheiben sind durch durchrutschen blau oder teilweise auch verzogen. Dann bekommt man auch keinen richtigen Kraftschluß hin, weil man bei verzogenen Stahlscheiben mehr Federdruck benötigt als normale Federn in der Lage sind aufzubauen. -> ohne Diskussion neu machen.
Jetzt kommen wir zum Zug.
Die Federn müßen das Paket zusammengedrückt haben und dann wird durch den Zug quasi nur locker eine Verbindung zum Handhebel hergestellt. Der Zug muß also lose sein und ob das Spiel nun 1,5 oder 5mm ist, spielt überhaupt keine Rolle. Wichtig ist, das der Hebel praktisch ein bisschen "klappern" kann.
Oft ist so, daß Leute mit kleinen Händen gerne sogar mehr als 5mm wollen und andere mit großen Händen auch sehr wenig Spiel bevorzugen.
Wer Ruhe haben will macht alles, aber es gibt verschiedene Meinungen.
-Johannes hat vor ein paar Jahre immer propagiert relativ früh, also bevor die Kupplung richtig durchrutscht, sogar nur die Federn wechseln.
-üblich ist es sonst Federn und Reibscheiben zu wechseln.
-ich wechsel am liebsten alles drei und schaue mir zusätzlch den Kupplungszug genau an, ob ich wirklich einen gebrauchten weiter nehme. Ein Kupplungszug, gerade wenn man viel mit Kupplung schaltet muß so leicht wie möglich sein, denn es macht absolut keinen Spass wenn man wegen den paar Euro einen dicken Unterarm hat oder das Handgelenk weh tut.
Häufige Ursache für Schwergängigkeit ist, daß in den Biegestellen (also da wo man es nicht sieht) entweder die Beschichtung des Innenzuges oder der Aussenhülle aufribbelt. Deshalb erreicht man auch bei einem nur etwas schwergängigen Zug, durch Ölen niemals wieder den Neuzustand und manches Öl läßt sogar die Zugbeschichtung quellen. Reparatursätze mit Nippeln sind für unterwegs super, aber nur als Heimbringer tauglich, denn nach einer solchen Reparatur wird der Zug, dort wo der Schraubnippel angezogen wird, gequetscht/geschert/beschädigt und reßt genau da nach wenigen hundert/tausend Kilometern wieder.