THEMA:

Hm, jetzt wird es psychologisch. Wer die Weste anzieht um die Verantwortung für sich selbst an andere Verkehrsteilnehmer zu delegieren, macht garantiert alles falsch. So habe ich das auch noch nie gesehen. Die Jacke erhöht einfach nur die Chance, nicht übersehen zu werden. Mehr nicht. Das ist alles. Gut, blöd aussehen tut sie auch noch. Aber das tun Unfallopfer auch....

Hi
Ich bin auch son Weichei, bin ich doch heute abend tatsächlich mit Weste und Helm gefahren. War zwar nur mit dem Fahrrad und ich muss es zugeben die Reifen haben die Angststreifen.
Gruss Ralf

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Bzgl der Warnwesten ist halt in Deutschland die Zeit noch nicht ganz reif. Solange das Ganze noch als uncool gilt, wird sich das halt nicht so schnell ändern. Die flatternden zu großen WW, die halt das falsche Image haben, sollte man nicht als Maßstab nehmen und auch nicht immer wieder als Feindbild zitieren. Es beginnt sich doch schon ganz dezent etwas zu rühren, wenn man sieht, daß mittlerweile bessere Motorradbekleidung zumindest auch in auffälligen Farben mit Reflexstreifen (die auch zunehmend immer breiter werden) angeboten werden. Aus der Fraktion der Vielfahrer kenne ich mehrere, die mit gut sichtbarer Bekleidung durchaus richtig zügig unterwegs sind.
Genauso ist es doch auch mit Protektorenbekleidung. Da ist im Verlauf von ca 20 Jahren von protektorenlosen Lederkombis auch ein Weg zu den vollprotektionierten Sachen, in denen man sich ohne Moped nur in gebückter Stellung fortbewegen kann, mittlerweile vollzogen.
Ähnliche Beispiele kann man bei, Helm (als ich Führerschein gemacht habe, gab es noch keine Motorradhelmpflicht), Stiefel, Handschuhen etc (meinetwegen auch Funtionsunterwäsche) aber auch Sicherheitsgurt beim Auto beobachten. Ich setze auf dem Moped keinen Jethelm, erst recht keine Halbschale, mehr auf. Ich fahre viel beruflich Auto und würde in ein Auto ohne Sicherheitsgurt und ohne Airbag nicht mehr im Alltag fahren wollen. Bei Kindern ist es eine Selbstverständlichkeit sie mit Helm auf dem Fahrrad lozuschicken und auch bei Erwachsenen fällt es irgendwie gar nicht mehr so unangenehm auf.

Die Zeiten ändern sich halt.

Ein Trialmoped in einem Steinbruch bringen am Anfang einer Moppedkarierre in einem Jahr Fahren mehr Erkenntnis und Beherrschung als 30 Jahre schoppern anschließend.

Und wenn man da mal auf die Klappe fällt, ists meistens auch nicht so schlimm.
Ein schöner Sport, der leider immer mehr in Vergessenheit gerät.

:edit:
Da gabs ne Überschneidung mit dem Vorgängerbeitrag.

Ich bin seit jeher Gegner der Helmpflicht, war aber Anfang der 70er der Erste (und lange der Einzige) bei uns im Dorf, der eigentlich immer einen Deckel getragen hat.
Sogar einen Integralhelm auf einer Quickly, was damals regelmäßig zu Heiterkeitsausbrüchen gereizt hat.

Ich verstehe z.B. auch heute nicht, weswegen bei Polo 90% der Helme mattschwarz sind.
Meine waren immer knallrot oder signalorange lackiert; egal, welches Outfit oder Mopped ich ausgeführt habe.
Der Helm ist doch das Einzige, was ich als Autofahrer von einem Moppedfahrer im Verkehr in einer Kolonne sehen kann.
Dämlich, wenn man gerade diesen kleinen Vorteil der Optik wegen verschenkt.

Und was die Warnwesten angeht:
Es sind nicht die Westen, sondern die Leute mit einem Faible für solche Sachen, die aufstoßen.
Da steckt dann meistens keine Vorsicht, sondern eher Kleingeistigkeit dahinter.
Seitenscheitler und Gartenzwergbesitzer halt.
Das Tragen einer Weste aus sachlichen Überlegungen heraus ist ja nicht verkehrt.
Aber das ist eine Klopapierrolle mit einer gehäkelten Ballerina auf des Opels Hutablage streng genommen auch nicht.

Ich denke, so wars hier auch gemeint und das kann ich dann auch gut nachvollziehen.

Gasigerd schrieb: Ein Trialmoped in einem Steinbruch bringen am Anfang einer Moppedkarierre in einem Jahr Fahren mehr Erkenntnis und Beherrschung als 30 Jahre schoppern anschließend.

Und wenn man da mal auf die Klappe fällt, ists meistens auch nicht so schlimm.
Ein schöner Sport, der leider immer mehr in Vergessenheit gerät.

Natürlich,
aber jemand, der nur ein oder zweimal pro Woche eine halbe Stunde spazieren gehen will, sieht einfach keine Notwendigkeit für einen Marathon zu trainieren und das sagt er auch.

Gasigerd schrieb: Und was die Warnwesten angeht:
Es sind nicht die Westen, sondern die Leute mit einem Faible für solche Sachen, die aufstoßen.
Da steckt dann meistens keine Vorsicht, sondern eher Kleingeistigkeit dahinter.
Seitenscheitler und Gartenzwergbesitzer halt.

Ich bin mir sicher, auch wenn es dafür Beispiele gibt, daß man das dennoch nicht verallgemeinern kann.

Das ist doch per Definition gerade das Schöne am Verallgemeinern: das geht mit allem.
Sonst hieße es ja "Vereinzeln".

Trag also getrost Deine Weste.
Dann kann man Dich auch erkennen.

Setzen wir voraus, dass das Münchner Institut für Rechtsmedizin und die Hochschule Furtwangen diese Analyse nicht verbockt haben, ansonsten erübrigt sich alles weitere.

21,6 Tote (irgendwie eine absurde Statistik-Zahl) bzw."45% der getöteten Motorradfahrer verunglückten in einer Kurve. Es konnte nachgewiesen werden, dass keiner der Fahrer einen Schräglagenwert von 20° überschritt. Daraus lassen sich Hinweise auf ein fahrerisches Defizit ableiten. ... Es wären annähernd alle kritischen Situationen ... durch Vergrößerung der Schräglage (bis ca. 30°) vermeidbar gewesen."

D. h, über zwanzig Menschen wären nicht gestorben, hätten sie die Kurfentechnik ihres Fahrzeugs "(bis ca. 30°)" beherrscht. Dagegen das Argument ins Feld zu führen, man könne "nicht bei jedem ein "Rossi Talent" vorRaussetzen" finde ich zynisch.

In Toms Beitrag ging es nicht "um eine definierte "Schwanzlänge"" sondern ist m. E. diese Unterstellung ihm gegenüber eine persönliche Beleidigung. (Vorsatz für das neue Jahr. Wir/ich wollen immer nett zueinander sein. "Dabei" innerhalb von vier Tagen vergessen.)

Es ging in dieser Studie keineswegs "um einen Bereich bei dem sich der einzelne wohlfühlt", sondern die Bewältigung von tödlich endenden Gefahrensituationen.
Ich bin der Ansicht, 30° Schräglage wären dabei so zweckdienlich, dass dessen Beherrschung im Führerschein inkludiert gehörte.
Die Tätigkeit "ein oder zweimal pro Woche eine halbe Stunde spazieren (zu) gehen" ist in diesem Zusammenhang wohl unpassend.

Warnwesten sind mir wurscht, einige Bekannte tragen sie. Sie wäre jedoch weniger wirksam wie meine Reaktionsfähigkeit, soviel bin ich mir sicher. Zusätzlich kann eine nützen. Ich selbst werde sowas erst tragen, wenn es allgemeine Vorschrift ist.

Für mich ist "zu schnell" das entscheidende fahrerische Defizit?

Der Schluß, daß jeder, der mit weniger als 30° verunglückt, nicht mehr als 30 ° beherrscht, ist so überhaupt nicht haltbar.
Es gibt unter Stress einfach Situationen, in denen Leute korrigieren müßten. Sie wären auch sonst in der Lage, wesentlich mehr zu beherrschen, können aber dann nicht das mehr an nötiger Schräglage abrufen.
Die sind dann einfach starr und verhalten sich wie das Kanninchen beim Anblick der Schlange.

Wieso jetzt die Betonung des Unterschiedes?
Wenn man 30°(oder mehr) Schräglage fahren kann, dann muß einem klar sein, daß man etwas macht, was entsprechend unseren kindlichen Erfahrungen eigentlich nicht geht.
Das hängt damit zusammen daß man in der Kindheit lernt, wenn man "auf den Füssen läuft", bei einer "Schräglage" von ca 25 ° auf die Nase fällt. Isso und das steckt auch in unserem Unterbewußtsein fest verankert ein Leben lang drin.
Man kann später zwar lernen, daß man mit einem Moped bei bewußtem Fahren zwar mehr fahren kann, aber bei einer Schrecksekunde, die eine intuitive Korrektur erfordert, greift das Gehirn immer nochmal sehr gerne auf diese fest verankerte unterbewußte Erfahrung aus der Zeit des Laufenlernens zurück.

Wir dürfen uns also nicht immer auf unsere "falschen Instinkte" verlassen, sondern wir brauchen deshalb soetwas wie eine "Bahnung", sprich im Kopf muß ein Kino ablaufen, was wir in einer plötzlich auftretenden Gefahrensituation Situation machen können. Eine solche schon vorprogrammierte Handlung kann das Gehirn, dann noch vor dem Instinkt abrufen.

Zu sagen, ich kann aber soviel Schräglage und andere können noch viel mehr fahren und deshalb bin ich ein Guter, das ist genau der absolut falsche Schluß, den ich mit der S. -Länge verglichen habe.

Obwohl Trial sicherlich ein schöner Sport ist, glaube ich wirklich nicht, dass mir Trialen irgendeinen Vorteil in Sachen Schräglage bringt. Man lernt den Platz zu nutzen, der zur Verfügung steht!

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Coice schrieb: Obwohl Trial sicherlich ein schöner Sport ist, glaube ich wirklich nicht, dass mir Trialen irgendeinen Vorteil in Sachen Schräglage bringt. Man lernt den Platz zu nutzen, der zur Verfügung steht!

Aber hallo,
wer sich ständig an der Haftgrenze bewegt, lernt sehr schnell, die Karre nicht einfach wegzuwerfen, wenn sie anfängt, sich in eine Richtung zu bewegen, die man mit dem Lenker jetzt so nicht direkt angewählt hat.
Bremsen und beschleunigen dito.
Nur eben bei Geschwindigkeiten und mit einem Fahrzeuggewicht, wo ein Fehler maximal einen blauen Fleck bedeutet.

Das sind eingeübte Reflexe, die Dir auch jenseits der 200 was nutzen, wenn man sie verinnerlicht hat.
Im Gegensatz zur verbreiteten Meinung wird beim Trial nämlich auch gefahren und nicht nur in den Rasten gestanden und geschaukelt.
Macht jedenfalls ne Menge Spaß.

Es gibt dazu noch Fahrradtrial.
Das ist in seiner Vollendung aber eher was für Fortgeschrittene, auch wenn der Motor fehlt.

Hat aber alles mit "biken" so viel zu tun wie das Dressurreiten mit einem Holzpferd auf dem Karussell.

Ich meine, daß man nicht so sehr von den eigenen Fahrkünsten überzeugt sein darf. Man sollte sich immer wieder, unabhängig von dem was man meint besonders gut zu können, auch mal ehrlich hinterfragen was man da überhaupt macht.

HarriS schrieb:

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> Ich meine, daß man nicht so sehr von den eigenen
> Fahrkünsten überzeugt sein darf. Man sollte sich
> immer wieder, unabhängig von dem was man meint
> besonders gut zu können, auch mal ehrlich
> hinterfragen was man da überhaupt macht.


und vor allem sollte man, egal mit welcher Schräglage und ob man weste trägt oder auch keine, Licht anhat oder auch keins, n gelben helm hat oder n schwarzen, immer aufmerksamer sein beim fahren über unsere Strassen als JEDER sich dort in dem moment befindliche Autofahrer

Dann klappts (meist) auch mit dem ankommen -D

@GasiGerd

apropo Trial als Training:

ich fahre Trial seit ich 8 J. alt war, aber auch jetzt,
mit 40 Jahren Trialerfahrung, kann ich noch nicht richtig
mit einem Moped um die Ecke pfeifen. Das hab ich noch nie
wirklich geübt und das Trial hat dabei auch nicht helfen
können.

Zum 50'en schenke ich mir mal ein Sicherheitstraining...

Vorerst fahre ich die Kurven "aufrecht".

Gruß
Volker

wer solange schon Trial fährt bracht keinen Sattel. ))
Albert

Geht mir ebenso, meine Trial-Ausritte (2 versch. Montesas) haben mir nix für die Straße geholfen. Nur die Wunden sind mir noch präsent.

Obs am Trial lag?

also Motocross half mir Zumindest fürs Feingeüfhl beider Fahrzeugbeherrschung. Man bleibt länger entspannter auch wenns mal rutscht man hart bremsen muss oder so
Kann mir schon vorstellen, dass das Tailtraining da nicht ganz so viel hilft, weil einfach auch nicht so viel tempo im Spielist dabei

hallo zusammen,
ich finde jede art von mopedtraining hat nen positiven effekt.
nach meinen über 60 trial, enduro, supermoto, sicherheits, kurven und rennstreckentrainings kann ich jedem nur empfehlen, irgendein training zu machen. es schult nicht nur den feinen und sicheren fahrstil, sondern macht ausserdem noch spass.
hier im schwarzwald sind meiner meinung nach über 90% der mopedfahrer mit ihrem zweirad überfordert. statt in ausbildung und training zu investieren, wird lieber der ganze touratech-weihnachtsbaum-katalog ans krad gepappt. profis wie marc marquez und co. trainieren auch zusätzlich auf trialern, crossern und supermotos.
und ob man jetzt auf der strasse mit oder ohne warnweste fährt is mir total egal. aber einen nachteil haben warnwesten: sie machen nicht schlank!
grüssle ralf

die müssten auch langsamer machen.
Beim Regencombi sind es 10 kmh Endgeschwindigkeit weniger. )
Albert

Albert schrieb: Beim Regencombi sind es 10 kmh Endgeschwindigkeit weniger. )

Wenn wir schon am flachsen sind, darf man aber auch nicht das Biotunung ganz unbesprochen lassen.
Mit 65 Kg Körpergewicht und schmaler Silhouhette sind es dann nochmal ca 15km/h Endgeschwindigkeit mehr.

Die ultimative Warnweste hat einen Bremsschirm integriert. Maximale Sicherheit für alle!

Geht es denn jetzt um eine billig Warnweste oder um Bekleidung in auffälligen reflekttierenden Farben?

Was ich teilweise an Bekleidung im Bomberjackenstil, Kutten, oder Billig-Jacken (hauptsache irgendwas mit "Wild","Free" oder "Biker" drauf) sehen kann, ist kein Fatz besser, als die erstgenannte Wasrnweste.
Von letzterer gibt es durchaus auch nicht flatternde Ausführungen.

So, so, 90% der Motorradfahrer sind im Schwarzwald überfordert. Wie kann das sein?
Jeder ist doch wohl der Beste, dann kommt lange nichts und dann der Rest.
Wir hier im Forum sind bestimmt die 10%.
Vielleicht ist es auch so, daß die überforderten sich einfach nur bewußt sind, daß sie
sich im öffentlichen Straßenverkehr bewegen und nicht auf der Rennstrecke.

Nichts für Ungut, aber wie wäre es mal wieder mit einem Öl oder Reifenthread?

Gruß
Ronald